Agent: Rushdies langer Weg der Genesung hat begonnen

Nach der Messerattacke auf Salman Rushdie in den USA befindet sich der Schriftsteller nach Angaben seiner Familie und seines Agenten auf dem Wege der Besserung.

Salman Rushdie wurde mit einem Messer attackiert. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Salman Rushdie befindet sich gemäss seines Agenten auf dem Weg der Genesung.
  • Der Autor hat laut seiner Familie seinen Humor nach Messerattacke nicht verloren.

Für den 75-Jährigen habe ein langer «Weg der Genesung» begonnen, teilte sein Agent Andrew Wylie am Sonntag in einer Erklärung an die «Washington Post» mit.

«Die Verletzungen sind ernst, aber sein Zustand entwickelt sich in die richtige Richtung», fügte Wylie hinzu. Rushdies Genesung werde aber ein langwieriger Prozess sein.

Rushdies Familie äusserte sich «extrem erleichtert», dass der 75-Jährige seit Samstag nicht mehr auf ein Beatmungsgerät angewiesen sei. «Obwohl seine lebensverändernden Verletzungen ernst sind, bleibt sein üblicher forscher und aufsässiger Sinn für Humor intakt», fügte sein Sohn Zafar Rushdie im Onlinedienst Twitter hinzu.

Der britisch-indische Schriftsteller Rushdie war am Freitagabend bei einer Lesung in Chautauqua im Bundesstaat New York mit einem Messer attackiert worden. Der 24-Jährige Angreifer stach mindestens zehn Mal auf Rushdie ein.

Unmittelbar nach der Tat erklärte Rushdies Agent, der Schriftsteller sei schwer verletzt worden. Nerven seien durchtrennt, die Leber durch einen Stich geschädigt worden. Rushdie wurde mit einem Hubschrauber in eine Klinik in Erie in Pennsylvania geflogen und notoperiert. Am Samstag dann teilte Wylie mit, dass Rushdie wieder begonnen habe zu sprechen.

Verdächtiger plädiert auf «nicht schuldig»

Der von der Polizei als Hadi Matar identifizierte Angreifer erschien am Samstag zu einer Anhörung vor Gericht in Chautauqua. Zum gegen ihn erhobenen Vorwurf des «Mordversuches» erklärte er sich über seinen Anwalt für nicht schuldig.

In der westlichen Welt löste der Angriff grosses Entsetzen aus. Wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed in Rushdies Buch «Die Satanischen Verse» hatte 1989 Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers aufgerufen. Jahrelang lebte Rushdie unter strengem Polizeischutz an immer wieder wechselnden, geheimen Orten. Seit einiger Zeit führte er aber wieder ein relativ normales Leben und trat immer wieder in der Öffentlichkeit auf.