Bedrohte pakistanische Christin Asia Bibi sehnt sich nach ihrer Heimat
Die in Pakistan bedrohte Christin Asia Bibi sehnt sich nach ihrer Heimat.
Das Wichtigste in Kürze
- 48-Jährige erhält Pariser Ehrenbürgerschaft und hofft auf Asyl.
«Ich vermisse meine Kultur und mein Essen», sagte die 48-Jährige der Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend bei einem Besuch in Paris, wo ihr die Stadt die Ehrenbürgerschaft verlieh. Bibi war 2010 in Pakistan wegen «Gotteslästerung» zum Tode verurteilt und inhaftiert worden, 2018 wurde sie freigesprochen.
Bibi lebt derzeit mit ihrer Familie im Exil in Kanada, will aber in Frankreich Asyl beantragen, wie sie bei dem Paris-Besuch sagte. Ihren Wunsch will sie am Freitag bei einem Treffen mit Präsident Emmanuel Macron vortragen. In Paris stellte sie auch ihr Buch «Rettet mich!» vor, das die Analphabetin mit Hilfe einer französischen Journalistin verfasst hat.
Die französische Bürgermeisterin Anne Hidalgo lobte Bibi: «Ihr Mut, ihre Ruhe und ihre innere Kraft haben uns verblüfft.» Sie sei ein Vorbild für alle. Auch Bibis Mann und ihre Töchter Escham and Eischa nahmen an der Verleihung der Ehrenbürgerschaft teil.
Das Schicksal der Christin hatte weltweit eine Welle der Solidarität erzeugt. Zahlreiche Regierungen, Menschenrechtsgruppen und die katholische Kirche setzten sich jahrelang für Bibi ein. Der Fall reicht in das Jahr 2009 zurück. Damals wurde Bibi vorgeworfen, sich bei einem Streit um Wasser mit muslimischen Frauen in ihrem Dorf in der Provinz Punjab abfällig über den Propheten Mohammed geäussert zu haben. Bibi wies die Vorwürfe stets zurück.