Belarus: Wladimir Putin setzt auf Gespräche mit Angela Merkel
Der russische Präsident Wladimir Putin hofft angesichts der Krise an der Grenze von Belarus auf Gespräche zwischen Alexander Lukaschenko und Angela Merkel.
Die Krise angesichts der Krise um Tausende Migranten an der polnisch-belarussischen Grenze hält noch immer an. Aus diesem Grund hofft Russlands Präsident Wladimir Putin auf einen direkten Dialog zwischen Deutschland und Belarus. «Ich habe es aus Gesprächen mit Lukaschenko und Merkel so verstanden, dass sie bereit sind, miteinander zu sprechen». Dies sagte Wladimir Putin in einem Interview, das am Samstag im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde.
Wegen der Krise um die Migranten, die an der EU-Aussengrenze gestrandet sind, hatten Merkel und Putin mehrfach miteinander telefoniert.
Dabei bat die Kanzlerin den Kremlchef um ein Eingreifen in den Konflikt. Später hatte der Kreml mitgeteilt, dass Moskau sich um eine Lösung bemühen wolle.
Die EU wirft Lukaschenko vor, gezielt Migranten aus Krisengebieten einfliegen zu lassen. Und sie weiter in Richtung Polen zu schleusen. Vermutet wird, dass der 67-Jährige sich so für Sanktionen rächen und den Westen zum Dialog zwingen will.
Wladimir Putin soll nichts mit Krise zu tun haben
Russlands Staatschefsagte, er hoffe, dass Lukaschenko in dem Konflikt mit dem Westen nicht den Gastransit einstelle. Dies mit Blick auf die Drohungen des oft als «letzten Diktator Europas» kritisierten Lukaschenko.
Er habe zweimal mit Lukaschenko gesprochen. «Er hat das nicht einmal erwähnt. Er kann das tun, aber das führt zu nichts Gutem, und ich spreche natürlich mit ihm über das Thema.»
Ein Stopp des Transits wäre auch eine Verletzung der Vereinbarungen zwischen Russland und Belarus. «Ich hoffe, dass es dazu nicht kommt.» Lukaschenko hatte vor einigen Tagen damit gedroht, den Gastransit durch die Jamal-Europa-Leitung einzustellen.
Der Kreml unterstrich, dass Russland nichts mit der Krise in der Grenzregion zu tun habe. Keine russische Fluggesellschaft sei daran beteiligt, «diese Leute zu transportieren», sagte Putin. Zugleich warf er dem polnischen Grenzschutz «inhumanes Handeln» vor.
Es komme jetzt dazu, dass «polnische Grenzschützer und Vertreter der Streitkräfte diese potenziellen Migranten schlagen. Über ihren Köpfen aus Kampfwaffen in die Luft schiessen, nachts Sirenen und Licht anschalten an den Aufenthaltspunkten, wo Kinder und Frauen in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft sind».
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin hofft auf Gespräche zwischen Deutschland und Belarus.
- Er selbst soll nichts mit der Krise zutun haben.