Berlin und London besorgt über Nordkoreas Soldaten in Russland

Deutschland und Grossbritannien äussern sich besorgt, dass nordkoreanische Soldaten in Russland für einen möglichen Einsatz in der Ukraine trainieren könnten.

Verteidigungsminister John Healey: «Wir beide verurteilen diese potenzielle Eskalation absolut.» (Archivbild) - Peter Byrne/PA Wire/dpa

Deutschland und Grossbritannien zeigen sich besorgt darüber, dass nordkoreanische Soldaten in Russland für einen möglichen Einsatz in der Ukraine trainiert werden. Das machten der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in London deutlich.

Es gebe bislang nur wenige Informationen, etwa über die Zahl der nordkoreanischen Soldaten und deren möglichen Einsatz, sagte Pistorius. Dennoch handle es sich um eine «neue Qualität und eine Art Eskalation» im Krieg Russlands gegen die Ukraine, sagte der deutsche Politiker.

Eine schockierende Entwicklung

«Wir beide verurteilen diese potenzielle Eskalation absolut», sagte Healey. Es sei hoch wahrscheinlich, dass Nordkorea Soldaten nach Russland entsandt habe. Ob sie bereits am Kampfgeschehen teilnehmen, sei hingegen nicht klar. Trotzdem bezeichnete Healey die Entwicklung als schockierende Eskalation vonseiten Pjöngjangs und als Zeichen der Verzweiflung Russlands, dass es sich von einem Land wie Nordkorea Unterstützung suche.

Pistorius und Healey hatten zuvor eine gemeinsame Verteidigungsvereinbarung zwischen Deutschland und Grossbritannien unterzeichnet. Zu der Vereinbarung gehört etwa, dass deutsche Aufklärungsflugzeuge, die U-Boote aufspüren sollen, künftig in Schottland stationiert werden. Zudem sollen die an der Nato-Ostflanke stationierten Truppen beider Länder künftig eng kooperieren. Auch im Bereich der Rüstungsindustrie wollen Berlin und London zusammenarbeiten.