Biden verspricht in München Comeback der USA auf internationaler Bühne

Der frühere US-Vizepräsident Joe Biden hat die Verbündeten der USA gebeten, sein Land trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten in den transatlantischen Beziehungen nicht abzuschreiben.

Gegenentwurf zu Trump: Joe Biden - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Vizepräsident sagt mit Blick auf Trump: «Das wird vorbeigehen».

«Ich versprechen Ihnen, das wird vorbeigehen», sagte Biden am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz mit Blick auf die derzeitige US-Regierung unter Donald Trump. «Wir werden zurückkommen, haben Sie da absolut keinen Zweifel», fügte er unter dem Beifall des Publikums hinzu.

Biden bedauerte in seiner Rede, dass die derzeitige US-Regierung den Eindruck erwecke, «dass wir uns aus der Welt und aus der Führungsverantwortung zurückziehen». Washington schaffe damit «Unsicherheit» bei der Verteidigung der gemeinsamen westlichen Werte. Diese Haltung der USA werde aber nicht von Dauer sein, die USA würden letztlich zu ihrer alten Linie in der Bündnispolitik zurückkehren.

Biden war von 2009 bis 2017 Vizepräsident, er gilt als möglicher Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten im Jahr 2020. Seine Rede in München nutzte er für einen Gegenentwurf zur Aussenpolitik von Präsident Donald Trump. «Das Amerika, das ich sehe, zieht sich nicht von den Interessen und Werten zurück, die uns so lange geleitet haben», sagte Biden. «Das Amerika, das ich sehe, schätzt den grundsätzlichen menschlichen Anstand.»

Biden warf Trump vor, dem Bild der USA zu schaden - etwa durch die Inhaftierung von Migrantenkinder an der Grenze. «Die Amerikaner sind beschämt, sie wissen, dass dies in grossen Teilen nicht richtig ist.» Die Menschen in den USA seien weiter mit grosser Mehrheit dafür, «dass wir unsere Stellung als Führer der freien Welt behalten».

Biden verwies darauf, dass die Unterstützung für die Nato-Bündnispartner im Kongress und in der Bevölkerung gross sei. «Wenn die Stärke unseres transatlantischen Bündnisses zerfällt, sind autoritäre Kräfte schnell zur Stelle, um die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten», sagte der 76-Jährige. «Die Vereinigten Staaten werden niemals unsere Bündnispartner aufgeben. Wir brauchen Sie», sagte er an die Konferenzteilnehmer gewandt.