Britische Labour-Partei gibt Nachfolger für Jeremy Corbyn bekannt

Am Samstag gibt die britische Labour-Partei das Ergebnis der Wahl ihres neuen Chefs bekannt. Wegen der Corona-Pandemie wird es per Internet verkündet.

Die Kandidaten für die Labour-Führung Rebecca Long-Bailey, Lisa Nandy und Sir Keir Starmer nach einer Wahlkampfveranstaltung der Labour-Führung. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Labour-Partei gibt am Samstag das Wahl-Ergebnis ihres neuen Chefs bekannt.
  • Vom 21. Februar bis am 2. April wurde über den Nachfolger von Jeremy Corbyn abgestimmt.
  • Das Ergebnis wird wegen der Corona-Pandemie über das Internet verkündet.

Die britische Labour-Partei gibt am Samstag das Ergebnis der Wahl ihres neuen Chefs bekannt. Partei- und Gewerkschaftsmitglieder sowie Labour-Unterstützer konnten vom 21. Februar bis 2. April über die Nachfolge von Jeremy Corbyn abstimmen.

Das Ergebnis wird wegen der Coronavirus-Pandemie nicht wie geplant auf einem Sonderparteitag, sondern per Internet verkündet. Mit der Mitteilung wird um 11.45 Uhr (MESZ) gerechnet.

Keit Starmer als Favorit

Als Favorit gilt Brexit-Experte Keir Starmer. Seine Konkurrentinnen sind Rebecca Long-Bailey und Lisa Nandy. Sein Sieg wäre eine klare Abkehr von dem stramm linksgerichteten Kurs der britischen Sozialdemokraten in den vergangenen Jahren.

Jeremy Corbyn (r), Vorsitzender der Labour Partei in Großbritannien, spricht mit Keir Starmer, Brexit-Schattenminister der Labour Party, während einer Pressekonferenz. - Dpa

Der 57 Jahre alte ehemalige Menschenrechtsanwalt Starmer gilt als Brexit-Gegner. Doch er hat bereits klargemacht, dass die Frage nach dem EU-Austritt nicht noch einmal aufgemacht werden soll. Auch mit Kritik an der Reaktion der Regierung auf die Coronavirus-Pandemie dürfte er sich zunächst zurückhalten. Er will nicht den Eindruck erwecken, politisches Kapital aus der Krise schlagen zu wollen.

Die Labour-Partei hatte bei der Parlamentswahl im vergangenen Dezember unter Corbyn ein katastrophales Ergebnis eingefahren. Trotzdem blieb der Altlinke noch beinahe vier weitere Monate im Amt.