Chinese packt in Australien über Geheimdienst seines Landes aus

Hat China Störmanöver in mehreren Ländern organisiert? Ein chinesischer Spion soll in Australien über den Geheimdienst seines Landes ausgepackt haben.

Ein chinesischer Spion soll in Australien über den Geheimdienst seines Landes ausgepackt haben. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Spion soll in Australien über den chinesischen Geheimdienst ausgepackt haben.
  • Chinesen sollen Störaktionen in Hongkong, Taiwan und Australien organisiert haben.
  • Der chinesische Spion war eigenen Angaben zufolge selber an den Aktionen beteiligt.

In Australien sorgt derzeit ein chinesischer Spion für Aufsehen, der die australische Spionageabwehr mit Informationen über politische Störmanöver von Geheimdienstagenten der Volksrepublik in Hongkong, Taiwan und Australien versorgt haben soll.

Wang Liqiang habe der Spionageabwehr die Identitäten von hochrangigen Mitarbeitern des chinesischen Militärgeheimdienstes genannt, berichteten australische Medien am Wochenende. Die Chinesen sollen Störaktionen in Hongkong, Taiwan und Australien finanziert und organisiert haben.

Australier wollen Spion Bleiberechte geben

Wang gab den Berichten zufolge an, dass er selbst an den Infiltrier- und Störaktionen an allen drei Orten beteiligt gewesen sei. Der Überläufer soll sich mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn mit einem Touristenvisum in Sydney aufhalten. Der Chef des Geheimdienstausschusses des australischen Parlaments, Andrew Hastie, sprach sich am Sonntag dafür aus, Wang ein Bleiberecht zu gewähren.

«Ich bin der Ansicht, dass jeder, der gewillt ist, uns beim Verteidigen unserer Souveränität zu helfen, unseren Schutz verdient», sagte Hastie den Zeitungen der Mediengruppe Australia's Nine, die zuerst über Wangs Fall berichtet hatten. Hastie ist ein harter Kritiker Pekings. China belegte ihn vergangene Woche mit einem Einreiseverbot.

Droht dem Spion Todesstrafe?

Das zuständige Innenministerium äusserte sich nicht zu Wangs Fall. Dem Chinesen droht nach eigenen Angaben die Todesstrafe, wenn er nach China zurückkehrt. Die Regierung in Peking stellte Wangs Glaubwürdigkeit in Frage, indem sie ihn als arbeitslosen Betrüger darstellte.