Donald Tusk verlangt Aufklärung zum Fall Khashoggi
EU-Ratspräsident Donald Tusk fordert die Aufklärung sämtlicher Details zum Tötungsdelikt von Jamal Khashoggi, «egal wer dahinter steckt».
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Ratspräsident möchte eine Aufklärung zu sämtlichen Details aus dem Fall Jamal Khashogg.
- Saudi-Arabien gab zu, dass der Kritiker in einer Schlägei verwickelt gewesen war.
EU-Ratspräsident Donald Tusk dringt auf eine gründliche Aufklärung der Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi. Das einzige Interesse der EU sei es, «alle Details ans Licht zu bringen – egal wer dahinter steckt», sagte Tusk heute Mittwoch vor dem Europaparlament in Strassburg.
Bei dem Fall handle es sich um so ein «entsetzliches Verbrechen, dass selbst der kleinste Schimmer von Heuchelei Schande über uns bringen würde». Die EU und ihre Institutionen dürften sich nicht in «irgendein zwielichtiges Spiel verwickeln lassen», warnte Tusk.
Saudi-Arabien unter Druck
Am Dienstag hatte schon die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini eine «glaubwürdige Untersuchung» des Verbrechens gefordert.
Die Regierung in Riad hatte am Samstag unter massivem internationalen Druck erklärt, Khashoggi sei Anfang Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul bei einer «Schlägerei» getötet worden. Diese Darstellung stösst allerdings weltweit auf Skepsis – zumal Riad zuvor wochenlang versichert hatte, der Journalist habe das Konsulat lebend wieder verlassen.