Endlich hat Trump seinen Meister gefunden
Portugals Präsident schlägt Trump mit der eigenen Waffe: Dem dominant-väterlichen Hauruck-Handschlag. Und «Marcelo» schlägt «The Donald» auch ganz generell.
This browser does not support the video element.
YouTube - Marcelo (Portugal) trifft Donald (USA). Dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump unterliegt in seiner eigenen Sportart: Dem Power-Handshake.
- Sein Bezwinger ist ein schmächtiger 69-jähriger: Portugals Präsident.
- Dieser setzt noch einen drauf und lässt Trump wiederholt alt aussehen.
Lächelnde Diktatoren haben es versucht, sportgestählte Staatsmänner wie Trudeau und Macron auch. Jetzt hat ein 69-jähriger Professor den Schwergewichts-Handschläger Trump in seiner Paradedisziplin (nebst Golf) bezwungen.
Trumps Opfer, Trumps Kontrahenten
Als selbsternanntes Alpha-Tier hat sich Trump angewöhnt, seinem Gegenüber einen Handschlag in sanft-bestimmter Judo-Manier angedeihen zu lassen. Rechte Hand greift, linke geht Richtung rechten Ellbogen des Begrüssten, rechte Hand zieht mit einem Ruck. Legendär ist die Szene mit seinem Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, Neil Gorsuch: Der Arme verliert beinahe das Gleichgewicht (s. Video).
Der klassische Trump-Power-Handshake: Er gibt den Tarif durch, bis andere fast umkippen.
Die Welt war vorgewarnt, was zu kuriosen Szenen führte: Der durchtrainierte kanadische Premier Justin Trudeau hielt kraftvoll dagegen, mit Japans Shinzo Abe wollte der schmerzhafte Händedruck nicht enden, Frankreichs Macron drückte zu, bis die Knöchel weiss wurden. Und dann kam «Marcelo».
Portugal. The Man
Marcelo Nuno Duarte Rebelo de Sousa, Staatspräsident Portugals, trifft in der Panzer-Limousine beim weissen Haus ein. Der schmächtige und deutlich kleinere Rechtsprofessor steigt aus und überrumpelt den 1.90m grossen, angeblich nur 108,4kg schweren Trump: Ein Ruck, ein Zuck, jetzt ist es Trump der beinahe das Gleichgewicht verliert.
Portugals Präsident Marcelo redet Trump in Grund und Boden, bis der nur noch stottern kann: «Ronaldo, spielt der gut?»
Marcelo, wie man in gemeinhin nennt, bringt Trump auch sonst in Verlegenheit. Nicht weil er als Koryphäe auf den Gebieten Politikwissenschaft, Verfassungsrecht und Verwaltungsrecht. Beim Smalltalk im Polstersessel vor allen TV-Kameras parliert Marcelo lediglich über die Fussball-WM im Allgemeinen und Ronaldo im Speziellen. Der Clou: In fliessendem Englisch(1). Mit ganzen Sätzen(2), geschlossenen Gedankengängen(3) und ohne missverständliche Anspielungen(4). Vier Treffer unter der Gürtellinie; Trump steht kurz vor dem Knockout.