SRG-Umfrage: Waffenrecht Ja, knappes Rennen bei AHV-Steuervorlage
Knappes Ja zur AHV-Steuervorlage, deutliche Zustimmung zum neuen Waffenrecht: Dies ist das Resultat der ersten von zwei SRG-Abstimmungsumfragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss einer ersten SRG-Umfrage sind die Meinungen zur neuen EU-Waffenrichtlinie gemacht.
- Deutliche 66 Prozent sind für die Vorlage, lediglich 33 Prozent dagegen.
- Bei der AHV-Steuervorlage könnte es an der Urne hingegen knapp werden.
Das Ergebnis der ersten SRG-Umfrage kontrastiert mit der ersten Tamedia-Umfrage vor Wochenfrist. Beide Umfragen kommen zwar zu Ja-Mehrheiten für beide Vorlagen, über welche das Stimmvolk am 19. Mai befindet. Bezüglich der Deutlichkeit kommen die beiden ersten Umfrage-Wellen jedoch zu unterschiedlichen Resultaten.
Hätten die Stimmberechtigten am 29. März über die AHV-Steuervorlage (Staf) entschieden, so hätten laut der am Freitag veröffentlichten SRG-Umfrage 54 Prozent bestimmt oder eher ein Ja eingelegt. Bei der Tamedia-Umfrage lag dieser Ja-Anteil bei 62 Prozent, Stichtag war hier der 3. April.
37 Prozent sind laut der vom Forschungsinstitut Gfs.bern im Auftrag der SRG durchgeführten Umfrage gegen den AHV-Steuerdeal. Die restlichen neun Prozent der Befragten sind unentschlossen. Die Ja-Seite startet also mit einem Vorsprung von 17 Prozentpunkten in den Hauptabstimmungskampf.
Labiles Ja zur AHV-Steuervorlage
Dennoch sprechen die Verfasser von einer «knappen und labil vorbestimmten Ja-Mehrheit». Die Hauptmeinungsbildung zur Staf-Vorlage sei unterdurchschnittlich und habe noch nicht eingesetzt.
Den grössten Zuspruch erhält die Staf-Vorlage von den FDP- (82 Prozent) und CVP-Sympathisanten (71 Prozent ). Bei allen anderen Parteigängern sind relevante Anteile kritisch eingestellt, bei der SVP sind 55 Prozent dagegen.
Links ergab die SRG-Umfrage kein einheitliches Bild. Eine knappe relative Mehrheit der Anhänger der Grünen ist entgegen der Parteiparole im Ja, bei der SP gibt es eine nicht gefestigte Mehrheit dafür. Der Zuspruch in der SP-Anhängerschaft ist höher als bei der Unternehmenssteuerreform III zu einem ähnlichen Zeitpunkt.
Eindeutiges Ja zum neuen Waffenrecht
Eindeutig sind die Stimmabsichten laut SRG-Umfrage zur neuen EU-Waffenrichtlinie: 66 Prozent hätten am 29. März bestimmt oder eher ein Ja eingelegt.
33 Prozent sind dagegen. Nur ein Prozent der Befragten zeigte sich noch unschlüssig. Alle drei Sprachregionen würden die Vorlage klar annehmen.
Viel knapper wäre das Ergebnis zum Waffenrecht gemäss Tamedia-Umfrage Anfang April ausgefallen: Nur 53 Prozent wollten hier sicher oder eher Ja stimmen, 46 Prozent hätten ein Nein eingelegt.
Die Befürworter haben laut SRG-Umfrage sieben Wochen vor dem Urnengang einen Vorsprung von 33 Prozentpunkten. Die Gfs-Forscher gehen im Gegensatz zur Staf-Vorlage von einem weit fortgeschrittenen Stand der Meinungsbildung aus. Die Mehrheitsverhältnisse seien kaum mehr umkehrbar.
SRG-Umfrage lässt keine Schlüsse zum Ständemehr zu
Die Umfrage wurde zwischen dem 25. März und dem 4. April telefonisch und online durchgeführt.
Insgesamt wurden 5924 Personen befragt. Der statistische Fehlerbereich liebt bei plus/minus 2,9 Prozent.
Die Umfrage lässt keine Schlüsse zum Ständemehr zu. Die Stimmbeteiligung hätte zum Umfragezeitpunkt bei 45 Prozent gelegen.