Expedition führt Mädchen an Feldforschung auf dem Gletscher heran
Neun Nachwuchsforscherinnen zwischen 15 und 17 Jahren erkunden diese Woche den Findelengletscher und seine Umgebung in den Walliser Alpen. Das Projekt «Girls on Ice Switzerland» will Mädchen für Glaziologie und Bergsteigen begeistern.
Das Wichtigste in Kürze
- Das erste Mal über einen Gletscher laufen, im Zelt übernachten, Orientierung im Gelände, Eisbohrkerne entnehmen, die Strukturen von Moränen und Gletschern verstehen: Das Projekt «Girls on Ice Switzerland» will junge Frauen zwischen 15 und 17 Jahren ans Bergsteigen und wissenschaftliche Feldforschung heranführen.
Mit den Klimastreiks ist das Thema Klimawandel gerade bei Schülerinnen und Schülern derzeit sehr präsent. Bei der Gletscherexpedition werden die Veränderungen plötzlich sehr greifbar. Man sollte weiter forschen und mehr Technologien entwickeln, um die Gletscher zu retten, findet «Girls on Ice»-Teilnehmerin Anna Sidonia Marugg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Aber die jungen Frauen beobachten nicht nur, sie erfahren auch, was es bedeutet, den Klimaveränderungen als Forscherin auf den Grund zu gehen. Angeleitet durch eine Bergführerin und Wissenschaftlerinnen erkunden sie die Gletscherwelt und führen in Dreiergruppen Experimente durch, deren Ergebnisse sie kommenden Montag am Paul Scherrer Institut (PSI) präsentieren werden.
Ängste nehmen, zum Denken und Staunen anregen, so formuliert Bergführerin Carla Jaggi die Ziele des Programms. Entstanden ist die Idee in den USA: 1999 führte die amerikanische Glaziologin Erin Pettit noch während ihrer Doktorarbeit die erste Expedition durch, aus der das Programm «Girls on Ice» entstand.
Ab 2012 expandierte das Programm unter der neu gegründeten Organisation «Inspiring Girls Expeditions». Daran angelehnt organisiert der Verein «Girls on Ice Switzerland» mittlerweile die dritte Gletscherexpedition für Mädchen in der Schweiz und dieses Jahr auch erstmals eine auf Französisch.