Grüne: Landwirte besser gegen Macht der Supermarktketten schützen

Im Vorfeld eines Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels haben die Grünen einen besseren Schutz der Landwirte gegen die Marktmacht der grossen Supermarktketten gefordert.

Blick auf das Kanzleramt in Berlin - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Merkel berät mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels über Preispolitik.

Die Bäuerinnen und Bauern hätten «faire und existenzsichernde Preise» verdient, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben).

Die starke Konzentration im Lebensmittelhandel habe dazu geführt, dass Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co. den Landwirten quasi die Preise diktieren könnten, kritisierte Hofreiter. Es könne nicht sein, dass in der Folge die Erzeuger zum Teil nicht mal ihre Kosten decken könnten: «So ruinieren wir unsere Landwirtschaft.»

Merkel will am Montagvormittag (10.00 Uhr) mit den Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels über deren Preispolitik sprechen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte im Vorfeld kritisiert, dass Wertschätzung der Verbraucher für Produkte und deren Erzeuger nicht entstehen könne, «wenn Fleisch, Obst und Gemüse teilweise zu Tiefstpreisen verramscht werden». Der Lebensmitteleinzelhandel ist in Deutschland nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums stark konzentriert, was den Händlern beträchtliche Einkaufsmacht gegenüber den Erzeugern gibt.

Hofreiter plädierte dafür, die Position der Landwirte gegenüber dem Lebensmittelhandel zu stärken, «etwa indem Zusammenschlüsse von Erzeugerinnen und Erzeugern zur Abwehr von ruinösen Preisen erlaubt werden». Auch solle die Bundesregierung prüfen, ob es rechtlich möglich sei, dass der Handel den Bauern mindestens so viel bezahlen müsse, dass ein angemessener Stundenlohn im Schnitt gedeckt sei.