Hunderte Frauen protestieren gegen Lukaschenko in Minsk

Heute Samstag demonstrierten hunderte Frauen gegen den belarussischen Staatschef Lukaschenko in Minsk. Die Polizei versuchte die Proteste zu stoppen.

Eine Frau schwenkt eine alte belarussische Nationalflagge, während Oppositions-Anhänger zum Platz der Unabhängigkeit in Minsk, Belarus, marschieren. - AP Photo/Evgeniy Maloletka

Das Wichtigste in Kürze

  • In Minsk demonstrierten hunderte Frauen gegen Alexander Lukaschenko.
  • Polizisten mit Bussen für mögliche Festnahmen waren vor Ort.
  • Frauen nehmen in der Demokratiebewegung eine wichtige Rolle ein.

Trotz eines grossen Aufgebots der Polizei und Gefangenentransportern haben zahlreiche Frauen in Belarus (Weissrussland) gegen Staatschef Alexander Lukaschenko protestiert. Auf Bildern in sozialen Netzwerken waren am Samstag Hunderte Frauen zu sehen, die zu Fuss unterwegs waren.

Metro-Stationen in der Hauptstadt Minsk waren geschlossen. Im Zentrum standen Einheiten der Polizei und der Sonderpolizei, um den Protestzug zum Unabhängigkeitsplatz zu behindern. Dort standen ebenfalls Einsatzkräfte und Busse für mögliche Festnahmen bereit. Dies berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vom Ort des Geschehens.

Die Polizei warnte in Durchsagen, dass die Aktion nicht erlaubt sei. Das Ziel des Protests «Grosse Parade der weiblichen Friedenstruppen»: Die Freilassung von Gefangenen zu erreichen, die Polizeigewalt strafrechtlich verfolgen zu lassen und Neuwahlen zu erwirken.

Frauen nehmen in der Demokratiebewegung in Minsk eine herausragende Stellung ein. Geplant war ein etwa zwei Kilometer langer Protestmarsch vom Platz der Freiheit durch das Zentrum bis zum Platz der Unabhängigkeit. Am Rande der Aktion wurden einige Männer festgenommen.

Die Polizei versucht, die Independence Avenue zu blockieren. - Twitter/@franakviacorka

Anführerin der Bewegung ist die Aktivistin Swetlana Tichanowskaja. Die 37-Jährige war bei der Präsidentenwahl am 9. August gegen Lukaschenko angetreten und beansprucht den Sieg für sich.

Seit dem umstrittenen Urnengang, bei dem sich Lukaschenko zum Sieger erklären liess, gibt es landesweit Proteste und Streiks.