Ilhan Omar entschuldigt sich nach Antisemitismusvorwurf
Die US-Abgeordnete Ilhan Omar hat sich am Montag für eine als antisemitisch kritisierte Äusserung entschuldigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ilhan Omar hatte die proisraelische Lobby-Organisation Aipac kritisiert.
- Nun entschuldigt sie sich nach Antisemitismus-Vorwürfen.
Die 37-jährigen Ilhan Omar hatte im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, die israelfreundliche Haltung in den USA gehe auf Spenden einer proisraelischen Lobbygruppe zurück. Vertreter der Republikaner und ihrer Demokratischen Partei warfen ihr daraufhin vor, antisemitische Stereotype zu verbreiten. Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderte eine «sofortige» Entschuldigung von Omar.
Die aus Somalia stammende Demokratin hatte am Sonntag für Empörung gesorgt, als sie als Reaktion auf Kritik eines Republikaners der Lobbygruppe Aipac unterstellte, mit ihrem Geld für eine proisraelische Stimmung zu sorgen. Der demokratische Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses im Repräsentantenhaus, Eliot Engel, bezeichnete es als «schockierend, dass sich ein Kongressmitglied auf den antisemitischen Begriff des 'jüdischen Geldes' beruft».
Nach der heftigen Kritik bat Omar am Montag um Verzeihung. Sie sei ihren Kollegen dankbar dafür, dass sie sie über die schmerzliche Geschichte antisemitischer Stereotype aufgeklärt hätten, erklärte sie auf Twitter. Es sei nie ihre Absicht gewesen, ihre «Wähler oder jüdische Amerikaner im Allgemeinen zu verletzen».
«Wir müssen immer bereit sein, einen Schritt zurückzutreten und über Kritik nachzudenken, genau so wie ich es von den Leuten erwarte, dass sie mir zuhören, wenn andere mich wegen meiner Identität angreifen», schrieb Omar, die bei den Kongresswahlen im November als eine der ersten beiden muslimischen Frauen ins US-Parlament gewählt worden war. Deshalb wolle sie sich in aller Form entschuldigen.
Gleichzeitig bekräftigte sie jedoch, dass die Rolle von Lobbyisten in der Politik weiterhin problematisch sei - egal, ob es um den Einfluss von Aipac, der US-Waffenlobby oder der fossilen Brennstoffindustrie gehe. «Dies geht nun schon zu lange so, und wir müssen bereit sein, darüber zu sprechen».
Am Montag schaltete sich auch US-Präsident Donald Trump in die Debatte ein. Omar solle sich «schämen», sagte er vor Journalisten. Ihre Äusserung sei «schrecklich» gewesen und er glaube nicht, dass ihre Entschuldigung angemessen sei.