Im Präsidium des neuen Bundestages gibt es wieder fünf Vizeposten

Zu Stellvertretern von Bärbel Bas wurden Aydan Özoguz (SPD), Yvonne Magwas (CDU), Claudia Roth (Grüne), Petra Pau (Linke) und Wolfgang Kubicki (FDP) gewählt.

Plenarsaal des Bundestages - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der AfD-Kandidat Michael Kaufmann verfehlte wie erwartet die erforderliche Mehrheit.
  • Das beste Ergebnis erzielte Yvonne Magwas von der CDU mit 600 Ja-Stimmen.

Im Präsidium des neuen Bundestages gibt es wieder fünf Vizeposten: Zu Stellvertreterinnen von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wurden am Dienstag Aydan Özoguz (SPD), Yvonne Magwas (CDU), Claudia Roth (Grüne) und Petra Pau (Linke) gewählt. Die FDP entsendet erneut Wolfgang Kubicki als Stellvertreter ins Bundestagspräsidium. Der AfD-Kandidat Michael Kaufmann verfehlte wie erwartet die erforderliche Mehrheit.

Das beste Ergebnis erzielte Magwas mit 600 Ja-Stimmen, gefolgt von Roth mit 565 Stimmen. Für Kubicki votierten 564, für Özoguz 544 und für Pau 484 Abgeordnete. Der AfD-Vertreter Kaufmann brachte es nur auf 118 Ja-Stimmen. Offen blieb zunächst, ob Kaufmann für einen zweiten Wahlgang aufgestellt wird. Auf Antrag der AfD wurde die Sitzung zunächst unterbrochen.

AfD-Kandidat nicht gewählt

Vertreter der anderen Fraktionen verteidigten die Entscheidung, den AfD-Kandidaten Kaufmann nicht zu wählen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte zu RTL/ntv, wer Parlamentarismus nicht wertschätze, sondern «von innen kaputt machen will», habe kein Anrecht auf einen Vize-Posten. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte: «Der Kandidat der AfD kommt aus Thüringen, wo der Landesverfassungsschutz die AfD unter Beobachtung hat.»

FDP-Chef Christian Lindner sagte bei RTL/ntv, die AfD sei «ein politisches Geschäftsmodell des Protestes». Sie stehe in Teilen nicht auf dem Boden der Verfassung und könne nicht mit der Unterstützung der FDP rechnen, «wenn es um die Vertretung des Bundestages als Ganzes geht».

Zwar hat jede Fraktion das Vorschlagsrecht für einen Vizeposten im Parlamentspräsidium. Die Kandidaten müssen aber mit Mehrheit gewählt werden. Daran sind bereits in der vergangenen Legislaturperiode sämtliche Bewerber der AfD gescheitert.