John Major fordert freie Abstimmung über Brexit Alternativen

Im Unterhaus wurde der verhandelte Brexit-Vertrag abgeschmettert. Nun meldet sich der ehemalige Premierminister zu Wort.

Sir John Major, der gefordert hat, dass die Abgeordneten eine freie Abstimmung über das weitere Vorgehen bei Brexit zur Überwindung der Blockade im Parlament erhalten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • John Major fordert eine freie Abstimmung im Parlament über alle Brexit-Alternativen.
  • Der bisherige Vertrag scheiterte am Mittwoch und May will am Montag ihren Plan B vorlegen.

Zwei Tage bevor die britische Premierministerin Theresa May ihren «Plan B» für den Brexit vorlegen will, hat ihr Vorgänger John Major eine freie Abstimmung über alle Alternativen im Parlament gefordert. Das Patt im Unterhaus könne nur überwunden werden, wenn May einen mehrheitsfähigen Vorschlag mache, sagte Major dem Sender BBC am Samstag. Dazu müsse sie die Positionen der Abgeordneten kennen. Jeglicher Fraktionszwang müsse aufgehoben werden, damit die Volksvertreter nach ihrem Gewissen abstimmen könnten.

Im «nationalen Interesse» müsse May auch bereit sein, ihre «roten Linien» aufzugeben und substanzielle Änderungen an der mit Brüssel vereinbarten Regelung zu machen. Reine Schönheitsreparaturen seien nach der klaren Ablehnung ihres Vorschlags im Parlament nicht genug. Einen ungeordneten Austritt Grossbritanniens aus der EU hält Major nach eigener Aussage für «das schlechteste aller Ergebnisse».

Der von EU und Grossbritannien ausgehandelte Austrittsvertrag war am Dienstag im britischen Parlament gescheitert. In London wird nun ein Weg gesucht, um ein ungeregeltes Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU Ende März abzuwenden. May will am Montag ihren Plan B darlegen.