Brexit: Johnson hat noch bis Mitte Oktober Zeit für Einigung mit EU
Die Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien nach dem Brexit müssen nach Ansicht von Boris Johnson bis Mitte Oktober abgeschlossen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nächste Verhandlungsrunde zu Nach-Brexit-Abkommen beginnt am morgigen Dienstag.
- Johnson will bis Mitte Oktober die Verhandlungen über Beziehung mit der EU abschliessen.
- Bis Ende 2020 befindet sich Grossbritannien noch in der Übergangsphase bezüglich Brexit.
Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien über die Beziehungen nach dem Brexit müssen bis Mitte Oktober zum Abschluss gebracht werden. Dieser Ansicht ist der britische Premierminister Boris Johnson.
Diese Verhandlungen gingen nun in «die letzte Phase». Dies betonte Johnson in am Sonntag von seinem Büro veröffentlichten Vorab-Auszügen aus einem Statement, das er am Montag abgeben will.
Mit den «europäischen Freunden» müsse ein Abkommen bis zum EU-Gipfel am 15. und 16. Oktober ausgehandelt sein, damit dieses rechtzeitig bis Jahresende in Kraft treten könne.
Abschluss bis Mitte Oktober sonst kein Freihandelsabkommen
Wenn es bis Mitte Oktober keine Einigung gebe, «dann sehe ich nicht, dass es ein Freihandelsabkommen zwischen uns geben wird.» Dies betonte Johnson. Die EU hatte bereits zuvor deutlich gemacht, dass aus ihrer Sicht die Verhandlungen bis Mitte Oktober zum Abschluss kommen müssen. Die Vereinbarungen müssten danach noch übersetzt und vom EU-Parlament ratifiziert werden.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der EU und Grossbritannien beginnt am Dienstag in London. Die jüngste Runde war im August ohne Ergebnisse geendet. EU-Verhandlungsführer Michel Barnier warnte danach vor einem Scheitern. Grossbritannien warf seinerseits der EU vor, die Gespräche «unnötig» zu erschweren.
Brexit: Übergangsphase soll Beziehungen bis Ende 2020 regeln
Grossbritannien war am 31. Januar aus der EU ausgetreten – bis Jahresende gilt eine Übergangsphase. Bis dahin wollen beide Seiten ihre künftigen Beziehungen regeln und vor allem ein Handelsabkommen vereinbaren. Johnson sicherte nun vor Beginn der nächsten Verhandlungsrunde zu, dass er sich dafür einsetzen werde, dass ein Abkommen zustande komme.
Seine Regierung werde auf ein Scheitern der Verhandlungen «vorbereitet» sein, beteuerte der Premier. In diesem Fall werde Grossbritannien Handelsbeziehungen zur EU nach dem Muster von jenen zwischen der Europäischen Union und Australien haben. Dies wäre ein «gutes Ergebnis» für Grossbritannien, erklärte Johnson. Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und Australien folgen den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO).