Johnson will EU mit britischer Austrittsrechnung zu Zugeständnissen zwingen
Der als Favorit für die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May gehandelte Brexit-Hardliner Boris Johnson will die EU zu weiteren Zugeständnissen zwingen: Johnson sagte der «Sunday Times», er würde die Austrittsrechnung Grossbritanniens nicht begleichen, bis die EU besseren Austrittskonditionen zustimme.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Aussenminister: Keine Zahlungen ohne bessere Austrittskonditionen.
«Unsere Freunde und Partner müssen verstehen, dass das Geld zurückgehalten wird, bis wir mehr Klarheit über das weitere Vorgehen haben», sagte Johnson. Um einen «guten Deal» zu bekommen, sei «Geld ein grossartiges Mittel».
Dem aktuellen Brexit-Abkommen zufolge müsste Grossbritannien eine Austrittsrechnung begleichen, die auf rund 45 Milliarden Euro geschätzt wird.
May war am Freitag als Chefin der konservativen Tories zurückgetreten. Damit begann offiziell das Rennen um ihre Nachfolge an der Partei- und auch an der Regierungsspitze. Nach den britischen Gepflogenheiten wird der Chef der Regierungspartei automatisch auch Premierminister. Derzeit gibt es elf Kandidaten für Mays Nachfolge. Als Favorit gilt unter anderen Ex-Aussenminister Johnson.
Nach den derzeitigen Planungen scheidet Grossbritannien am 31. Oktober aus der EU aus. Auf Mays Nachfolger kommt die fast unlösbare Aufgabe zu, bis dahin einen mehrheitsfähigen Plan für den Brexit zu finden.