Konten von Partei früherer Farc-Rebellen in Kolumbien eingefroren
Wegen Unregelmässigkeiten sollen die Konten der Partei der ehemaligen Guerillaorganisation Farc in Kolumbien eingefroren werden. Das ordnete die nationale Wahlbehörde CNE am Donnerstag an.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen unzulässiger Transaktionen ist das Konto der Partei der ehemaligen Farc-Rebellen gesperrt worden.
- Die Partei wehrt sich, es sei alles mit rechten Dingen zugegangen.
Demnach waren staatliche Wahlkampfkostenzuschüsse von einem offiziellen Parteikonto illegal auf das Privatkonto des Kampagnenchefs Jorge Federico Ramírez überwiesen worden. Der Farc-Politiker Carlos Lozada sprach von einer Unterdrückung der legalen politischen Aktivität der Partei.
Wandlung von der Rebellenorganisation zur politischen Bewegung
Mit einem Friedensabkommen hatten die Farc und die Regierung Ende 2016 den über 50 Jahre andauernden internen Konflikt mit rund 220'000 Toten in dem südamerikanischen Land beendet. Die Rebellen legten die Waffen nieder und wollen nun als politische Bewegung für ihre Ziele eintreten. Allerdings kritisieren die Ex-Guerilleros immer wieder, dass die Regierung ihren Teil der Vereinbarung nicht einhalte.
Schwere Niederlage in Parlamentswahl
Bei der Parlamentswahl im März musste die Farc-Partei mit gerade mal 0,34 Prozent der Stimmen eine schwere Niederlage hinnehmen. Im Friedensvertrag sind ihr allerdings für diese und die nächste Legislaturperiode zehn Abgeordnetenmandate garantiert. An der Präsidentenwahl Ende Mai nimmt die Farc wegen gesundheitlicher Probleme ihres ursprünglich aufgestellten Kandidaten Rodrigo Londoño nicht teil.