Kryptowährung Libra wird als kritisch angesehen

Die Pläne von Facebook für die Kryptowährung Libra stossen bei Datenschützern auf Bedenken. Sie glauben nicht an die Zusagen des Unternehmens.

Facebook hat vor wenigen Tagen ein Konzept für die neue globale Digitalwährung Libra vorgestellt. - Twitter/@Libra_

Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook hat für 2020 eine eigene Kryptowährung angekündigt.
  • Der Datenschutzbeauftragte hat dabei grosse Bedenken.
  • Die Währung soll es Nutzern möglich machen, sich Geld zu überweisen.

«Ein Konzern, der über solch riesige Datenmengen verfügt, sollte nicht noch über Details unseres Zahlungsverhaltens verfügen.» Das sagte der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Ulrich Kelber, dem «Kölner Stadt-Anzeiger» vom Donnerstag. «Wir sind da auch schon im Gespräch mit den anderen Datenschutzaufsichtsbehörden. Aber auch mit Behörden der Finanzaufsicht und des Wettbewerbsrechts sprechen wir», fügte er hinzu.

Der US-Konzern habe zwar versprochen, die Transaktionsdaten nicht mit anderen Daten zusammenzufassen. Aber: «Wenn wir vom Wohlwollen Facebooks abhängig sind, würde ich davon abraten, darauf zu vertrauen», sagte Kelber. Bereits bei der Zusammenlegung von Facebook und Whatsapp habe sich das Unternehmen nicht an seine Zusagen gehalten.

Kryptowährung Libra für 2020 angekündigt

Facebook hatte in der vergangenen Woche angekündigt: Eine eigene Kryptowährung in der ersten Jahreshälfte 2020 an den Start bringen zu wollen. Die Kryptowährung Libra soll es allen Facebook-Nutzern ermöglichen, untereinander Geld zu versenden und Waren von Unternehmen zu kaufen. Das würde täglich ein bis zwei Milliarden Menschen betreffen.

Mark Zuckerberg, Vorstandsvorsitzender von Facebook, spricht auf der Facebook-Entwicklungskonferenz F8. - dpa