Kubanischer Präsident strebt besseres Verhältnis zu USA an

Die seit 1962 bestehenden Wirtschaftssanktionen bestehen auch heute noch. Nun soll sich das laut Kubas Präsident ändern.

Miguel Díaz-Canel während öffentlichen Gesprächen im April 2018. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel möchte ein besseres Verhältnis mit den USA anstreben.
  • Kuba strebe «eine zivilisierte Beziehung trotz ideologischer Unterschiede» an.

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel strebt ein besseres Verhältnis zu den USA an – trotz der seit 1962 von den USA gegen sein Land verhängten Sanktionen. Bei seiner Ankunft am Sonntag (Ortszeit) in New York zur UN-Generaldebatte sagte Díaz-Canel vor der kubanischen Presse, er werde seine Rede bei der UNO nutzen, um das Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo zu verurteilen, «das bereits gescheitert ist und weiterhin scheitern wird».

Mit Blick auf die Beziehungen zwischen Kuba und den USA sagte Díaz-Canel, dass Havanna «eine zivilisierte Beziehung trotz ideologischer Unterschiede» anstrebe. Er fügte jedoch hinzu, die Regierung von US-Präsident Donald Trump sei «eine Regierung, mit der es schwierig ist, eine gleichberechtigte Beziehung aufzubauen».

Die Generaldebatte diese Woche in New York ist Díaz-Canels erster grosser Auftritt vor der Weltöffentlichkeit seit seinem Amtsantritt. Er hatte am 19. April diesen Jahres die Nachfolge der Brüder Fidel und Raul Castro angetreten. Seine Ansprache vor der UNO ist für den 26. September geplant- 58 Jahre auf den Tag genau nach Fidel Castros erster Ansprache dort.

In einem Monat wird die UN-Vollversammlung über eine Resolution abstimmen, in der das Ende des Embargos gegen Kuba gefordert wird. Das Thema wird seit über zwei Jahrzehnten jährlich zur Abstimmung gestellt und findet mehrheitlich Unterstützung.

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte eine Wiederannäherung an den kommunistischen Inselstaat eingeleitet, im Jahr 2015 wurden die diplomatischen Beziehungen nach 50 Jahren Unterbrechung wieder aufgenommen. Die seit 1962 geltenden Wirtschaftssanktionen blieben aber in Kraft, weil Obama im US-Kongress keine Mehrheit für ihre Aufhebung fand.