Maas setzt sich in New York für Rechte von Frauen in Afghanistan ein

Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) hat sich bei einem Treffen am Rande der UN-Generaldebatte in New York für die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan eingesetzt.

Heiko Maas (SPD) - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister: «Wir werden keine Beschneidung von Rechten akzeptieren».

«Wir werden keine Beschneidung von Rechten akzeptieren», sagte Maas am Dienstag in seiner Rede. «Es ist unsere Pflicht zu handeln und die Taliban aufzufordern, die Rechte aller Afghanen zu respektieren», betonte er, nachdem die neuen Machthaber in Afghanistan eine Reihe von Massnahmen gegen Frauen und Mädchen ergriffen haben. So wurden Mädchen von weiterführenden Schulen ausgeschlossen.

Maas betonte, dass Deutschland die humanitäre Hilfe für Frauen aufstocke. Allerdings hänge die finanzielle Unterstützung für Afghanistan von der Einhaltung der Rechte ab, sagte der SPD-Politiker weiter. Die Taliban müssten an ihren Taten gemessen werden, nicht an ihren Worten.

Zwar hatten die Taliban ebenfalls am Dienstag verkündet, die weiterführenden Schulen für Mädchen in Afghanistan wiederzueröffnen. Einen Termin nannte die Regierung der Islamisten jedoch nicht. Voraussetzung sei, dass ein «sicheres Bildungsumfeld» für die Schülerinnen geschaffen werde.

Während der ersten Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 waren Frauen in Afghanistan weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt worden. Die neue Taliban-Führung hat eine weniger strikte Auslegung des islamischen Rechts zugesagt und angekündigt, die Rechte von Frauen zu achten. Allerdings wurden Frauen seit der Machtübernahme angewiesen, zu ihrer eigenen Sicherheit zu Hause zu bleiben und nicht zur Arbeit zu kommen, bis eine Geschlechtertrennung umgesetzt werden könne.

Maas dankte bei einem Treffen am Rande der Vollversammlung in New York auch dem katarischen Aussenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani für die «aussergewöhnliche Unterstützung» Katars bei der Ausreise dutzender Deutscher in den vergangenen Tagen. In den Gesprächen mit seinem Kollegen sei es auch um die Lage in Afghanistan gegangen, schrieb Maas auf Twitter.