Namibias Präsident Geingob sichert sich zweite Amtszeit
Namibias Präsident Hage Geingob darf für weitere fünf Jahre im Amt bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Staatschef bei Präsidentschaftswahl mit 56 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.
Der 78-jährige Staatschef erzielte bei der Präsidentschaftswahl am Mittwoch 56,3 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Samstag bekanntgab. Es ist das schlechteste Ergebnis einer Regierungspartei seit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika.
Bei Wahlen gebe es immer einen Gewinner, doch «die Demokratie ist die grösste Gewinnerin», sagte Geingob nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses. «Es war friedlich und hart», fügte er mit Blick auf den Wahlkampf hinzu. Geingob ist seit 2015 an der Macht.
Geingob stand wegen eines Fischereiskandals und einer Rezession in seinem Land in der Kritik. Alle anderen Präsidenten der South West Africa People's Organisation (Swapo) seit 1990 waren bei Präsidentschaftswahlen stets auf mehr als 70 Prozent Zustimmung gekommen.
Der stärkste Oppositionskandidat, der frühere Zahnarzt Pandulenia Itula, kam auf 30 Prozent der Stimmen, der Kandidat der Demokratie-Bewegung PDM, McHenry Venaani, auf 5,3 Prozent. Insgesamt hatten sich elf Kandidaten um das Präsidentenamt beworben.
Mehrere Oppositionskandidaten hatten Vorwürfe wegen Wahlbetrug erhoben. An der Verkündung des Wahlergebnisses nahm neben Geingob nur ein weiterer Präsidentschaftskandidat teil. Die Abwesenheit der anderen Bewerber wurde als Symbol für den Protest gegen die Wahl gewertet.
Als stärkste Kraft ging die Swapo auch bei der Parlamentswahl hervor, die ebenfalls am Mittwoch stattgefunden hatte. Allerdings musste die Regierungspartei auch bei dieser Wahl herbe Verluste einstecken: Swapo-Abgeordnete sicherten sich laut der Wahlkommission 65 Prozent der Sitze - zuvor hatte die Partei noch 80 Prozent des Parlaments kontrolliert.
An der Präsidentschaftswahl hatten sich nach Angaben der Wahlkommission rund 60 Prozent der 1,3 Millionen Wahlberechtigten beteiligt. Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) stufte die Wahl am Freitag als «insgesamt friedlich, gut organisiert und professionell» ein. Auch Wahlbeobachter der Commonwealth-Staaten teilten mit, die Wahl sei «weitgehend friedlich und in geordneter Weise» abgelaufen.
Die Swapo ist seit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika im Jahr 1990 ununterbrochen an der Macht. Seit 1994 verfügt sie über eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament - und konnte damit bislang auch Verfassungsänderungen beschliessen.