New York warnt vor drastischen Einschnitten im U-Bahn-Verkehr

Die Stadt New York hat vor drastischen Einschnitten im U-Bahn-Verkehr für den Fall gewarnt, dass sie keine Corona-Milliardenhilfen der US-Bundesregierung für ihren öffentlichen Nahverkehr erhält.

U-Bahn-Station in New York - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Verkehrsbehörde der US-Metropole fordert Corona-Bundeshilfen in Milliardenhöhe.

Niemals seit der grossen Wirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts seien die Fahrgastzahlen «derart stark und dauerhaft» gesunken wie jetzt während der Pandemie, sagte am Mittwoch der Chef der örtlichen Verkehrsbehörde MTA, Patrick Foye.

Wegen der drastisch gesunkenen Einnahmen aus Fahrscheinen fordert die MTA von der Bundesregierung in Washington eine Subvention von rund zwölf Milliarden Dollar (zehn Milliarden Euro). Andernfalls würden Kürzungen der Dienstleistungen um bis zu 40 Prozent erforderlich, warnte die Behörde.

New York war im Frühjahr zeitweise das Epizentrum der Pandemie in den USA. Danach gelang es den kommunalen und regionalen Behörden aber, die Ausbreitung des Virus weitgehend unter Kontrolle zu bekommen. Die Schwerpunkte der Pandemie verschoben sich in andere Landesteile, vor allem in den Süden und den Westküstenstaat Kalifornien.

Dennoch liegen die Fahrgastzahlen in der New Yorker U-Bahn weiterhin drastisch unter dem Vor-Corona-Stand. Laut MTA nutzen 75 Prozent weniger Menschen die Subway als vor der Pandemie. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Arbeitnehmer weiterhin von zu Hause aus arbeiten und viele Bürger sich in Bussen vor dem Virus geschützter fühlen als in der U-Bahn. So gingen die Fahrgastzahlen in den Bussen des öffentlichen New Yorker Verkehrs auch nur um 35 Prozent zurück.

Der starke Rückgang der Einnahmen hat die MTA in massive Finanznöte gebracht. Der Umsatz sei um rund 40 Prozent eingebrochen, sagte MTA-Finanzchef Robert Foran bei einer Vorstandssitzung der Behörde, von der ein Video im Internet verbreitet wurde.

Das drastische Sinken der Passagierzahlen haben auch die umfassenden Anti-Corona-Massnahmen nicht verhindern können. Täglich finden grosse Desinfektionsaktionen in der U-Bahn statt, in den Zügen herrscht Maskenpflicht. Zudem bleiben etwa 420 Stationen nachts zwischen 01.00 und 05.00 Uhr geschlossen.