Rettungsfonds gibt Schuldenerleichterungen für Griechenland frei
Schon Ende Dezember entschied der Euro-Rettungsfonds, dass Athen Zinsgewinne der Europäischen Zentralbank (EZB) und nationaler Notenbanken überwiesen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Euro-Rettungsfonds gibt weitere Schuldenerleichterungen für Griechenland frei.
- Dem Land sollen Zinsgewinne der EZB und nationaler Notenbanken überwiesen werden.
Die Führung des früheren Euro-Rettungsfonds EFSF beschloss am Donnerstag einen weiteren Verzicht auf Zinserhöhungen auf Kredite aus dem zweiten Hilfspaket. Griechenland spart dadurch im zweiten Halbjahr vergangenen Jahres 122,2 Millionen Euro an Zinszahlungen.
Athen erhält Zinsgewinne der Zentralbank
Schon Ende Dezember hatte der heutige Rettungsfonds ESM beschlossen, dass Athen Zinsgewinne der Europäischen Zentralbank (EZB) überwiesen werden. Auch Gewinne nationaler Notenbanken aus griechischen Staatsanleihen für das erste Halbjahr 2019 werden überwiesen. Daraus erhielt Griechenland 644,4 Millionen Euro.
Die Euro-Partner und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Griechenland ab 2010 mehrfach vor dem Staatsbankrott gerettet. Dies gelang mit Krediten von insgesamt fast 257 Milliarden Euro . Im August 2018 endete das dritte Kreditprogramm für das hoch verschuldete Land. Griechenland soll nun trotz eines immensen Schuldenbergs wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen.
Für die Zeit nach dem Hilfsprogramm waren Griechenland von den europäischen Gläubigern zugesagt worden. Diese sollten von der Erfüllung bestimmter Haushalts- und Reformvorgaben Schuldenerleichterungen abhängen. Der EFSF und der Nachfolgefonds ESM sind mit 190 Milliarden Euro an ausstehenden Krediten die grössten Gläubiger Athens.