Schweiz warnt vor Reisen in die Ukraine

Die USA haben davor gewarnt, dass ein russischer Angriff auf die Ukraine kurz bevorstehe. Nun hat das EDA den Reisehinweis entsprechend angepasst.

Russische Soldaten während einer belarussisch-russischen Militärübung am 10. Februar 2022 vor der Eskalation im Ukraine-Krieg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA würden laut russischer Botschaft «Alarmismus» verbreiten.
  • Das würde zeigen, dass die USA ihre «Propaganda-Kampagne» gegen Russland verstärkt hätten.
  • Das EDA warnt vor touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die Ukraine.

Die Schweiz warnt vor touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die Ukraine. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat am Samstag den Reisehinweis für die Ukraine entsprechend angepasst. Die USA, Grossbritannien, Dänemark, die Niederlande, Lettland, Estland, Neuseeland und Australien haben bereits ihre Landsleute zum Verlassen der Ukraine aufgefordert.

Russlands Botschaft in den USA hat die amerikanischen Warnungen vor einem Überfall auf die Ukraine als haltlos zurückgewiesen. Es werde «Alarmismus» verbreitet in den USA, ohne dass Beweise für die Behauptungen vorgelegt würden, teilte der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Samstag mit.

Die Aussagen in Washington zeugten lediglich davon, dass die USA ihre «Propaganda-Kampagne gegen unser Land» verstärkt hätten, sagte Antonow. Der russische Präsident Wladimir Putin wollte noch am Samstag mit US-Präsident Joe Biden telefonieren.

Der Sicherheitsberater des Weissen Haus, Jake Sullivan. - keystone

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, hatte am Freitag alle Amerikaner in der Ukraine aufgefordert, das Land zu verlassen. Falls es zu einem russischen Einmarsch kommen sollte, dürfte es zunächst Luftangriffe und dann eine Bodenoffensive geben, weswegen es dann kaum mehr möglich sein dürfte, das Land zu verlassen. Mehrere Staaten riefen ebenfalls ihre Bürger zur Abreise auf.

Menschen werde «Staub in die Augen» geblasen

Die USA wollten erreichen, dass in der Gesellschaft der Eindruck entstehe, die Aggression sei «unausweichlich», sagte Antonow. Den Menschen werde «Staub in die Augen» geblasen, mit irgendwelchen Geheimdienstinformationen, ohne dass Details genannt würden. «Die Kommentare von Politikern dazu, dass Russland die Ukraine während Olympia oder danach überfallen wird, werden nicht durch Beweise untermauert», so der Diplomat.

Inzwischen gebe es auch in den US-Kommentaren Anmerkungen, dass das Vertrauen der amerikanischen Bürger in die Äusserungen gesunken sei. Die Führung in Moskau habe immer wieder betont, dass Russland nicht plane, irgendjemand zu überfallen.