Spahn strebt Inzidenz von unter 20 für Öffnungen im Sommer an

Der deutsche Gesundheitsminister will für weitere Öffnungen eine Inzidenz unter 20 erreichen. Ausserdem warnt er vor Auslandsreisen im Sommer.

Gesundheitsminister Spahn - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Jens Spahn redet von weiteren Öffnungen bei einer Inzidenz unter 20.
  • Ausserdem will der Gesundheitsminister die Biontech-Impfdosen für Schüler reservieren.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt für weitreichende Öffnungen im Sommer eine Inzidenz von unter 20 an. «Für einen unbeschwerten Sommer müssen wir die Inzidenz weiter senken», sagte er der «Bild am Sonntag».

Impfung für Jugendliche für Öffnungen von Schulen

Im vergangenen Sommer habe sie unter 20 gelegen. «Das sollten wir wieder anstreben.» Der Gesundheitsminister rief zudem dazu auf, Biontech-Impfdosen für Jugendliche zu reservieren, damit die Schulen wieder regulär öffnen können.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen geht derzeit stetig zurück. Wie das Robert-Koch-Institut am Sonntagmorgen meldete, lag sie zuletzt bei 64,5 Fällen pro 100'000 Einwohner. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 83,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen.

Spahn warnt vor Reisen im Sommer

Die FDP kritisierte Spahns Äusserungen, Öffnungen von einem Inzidenzwert unter 20 abhängig zu machen, und nannte sie «verwirrend». Damit wolle der Minister von bestehenden Lieferengpässen bei den Impfstoffen ablenken, erklärte Fraktionsvize Michael Theurer. Stattdessen müsse er für «klare Kommunikation durch verlässliche Regeln sorgen».

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). - dpa

Mit Bezug auf Reisen im Sommer warnte Spahn ausdrücklich davor, dass die Zahl der Infektionen damit wieder steigen könnte. Im vergangenen Sommer hätten «Auslandsreisen, häufig Verwandtschaftsbesuche, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen bei uns ausgelöst». Das müsse in diesem Jahr verhindert werden. «Wir wollen frühzeitig Vereinbarungen etwa mit der Türkei über Tests bei der Ein- und Ausreise abschliessen.»

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) forderte eine deutliche Steigerung der Impfstofflieferungen an die Länder. Der Bund sei gefordert, «dringend für mehr Impfstoff für die Impfzentren und die niedergelassenen Ärzte zu sorgen». Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass im Juni alle Impfpriorisierungen aufgehoben werden sollen. Auf Dauer sei die Pandemie nur zu besiegen, wenn genügend Impfstoff zur Verfügung stehe.