Steuerberater in Hessen wegen Betrugsverdachts bei Coronahilfen festgenommen

Weil er mit Corona-Hilfen betrogen haben soll, haben Ermittler in Hessen einen Steuerberater festgenommen.

In einem konkreten Beispiel durfte eine Mutter ihr Kind nur mit Handschellen stillen, wie die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF) berichtet. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 36-Jähriger soll Scheinrechnungen in Millionenhöhe vorgelegt haben.

Dem 36-Jährigen aus dem Landkreis Gross-Gerau werde Subventionsbetrug in elf besonders schweren Fällen vorgeworfen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Dienstag mit. Der Mann soll 2021 und 2022 für elf Gewerbetreibende Anträge auf Coronahilfen gestellt und dafür gefälschte Rechnungen oder Scheinrechnungen vorgelegt haben.

Zudem soll er falsche Angaben über Hygienemassnahmen gemacht haben. Die Ermittler werfen ihm vor, 65 gefälschte Rechnungen oder Scheinrechnungen mit Kosten in Höhe von mehr als 1,2 Millionen Euro vorgelegt zu haben. Über 600.000 Euro seien als Überbrückungshilfe ausgezahlt worden. Weitere Auszahlungen seien durch Kontrollen der Finanzbehörden verhindert worden. Bereits seit Monaten wird gegen den Mann ermittelt.

Zwischen November 2021 und Mai 2022 wurden die Wohn- und Geschäftsräume des 36-Jährigen sowie die von 31 Gewerbetreibenden durchsucht. Die Auswertung der Beweise und weitere Ermittlungen führten zu einem dringenden Tatverdacht und der Festnahme. Um Missbrauch zu vermeiden, waren Anträge für bestimmte Coronahilfen nur über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer oder Rechtsanwälte möglich.