Streiken statt in die Ferien fliegen: 1500 gehen auf die Strasse
Trotz Osterferien sind am Samstag in St. Gallen rund 1500 Personen fürs Klima auf die Strasse gegangen. Die Organisatoren freuen sich über erste politische Erfolge und ärgern sich über die Polizei.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Schulferienbeginn haben am Samstagnachmittag rund 1500 Schülerinnen und Schüler, Erwachsene und Familien am siebten St.
Galler Klimastreik teilgenommen. Sie zogen mit Spruchbändern durch die belebte Innenstadt und forderten die Passanten mit Sprechchören auf zu «solidarisieren, mitspazieren».
Tatsächlich schlossen sich zahlreiche Menschen dem Zug durch die Altstadt an oder zeigten ihre Solidarität mit spontanem Beifall und Zurufen. Allerdings weht den jungen Aktivistinnen und Aktivisten des Kollektivs Klimastreik Ostschweizer offenbar Widerstand von Seiten der Polizei entgegen - wie ein Sprecher zu Beginn der Demonstration sagte.
Die Stadtpolizei habe bereits mehrmals mit Konsequenzen gedroht, falls sich die Demonstranten nicht an die vorgegebene Route hielten. Am vergangenen Mittwoch habe die Polizei zudem auf eine spontane Kundgebung beim Kornhausplatz mit einem unverhältnismässigen Polizeiaufgebot reagiert. Einige Teilnehmer des Flashmob seien sogar auf den Posten vorgeladen worden, obwohl sie sich völlig friedlich verhalten hätten.
Immerhin tue sich in der Politik langsam etwas, sagte der Sprecher und verwies auf Vorstösse im St. Galler Stadtparlament und im St. Galler Kantonsrat, der für 13. Juni eine Klima-Sonderdebatte einberufen hat. Dies nütze allerdings wenig, wenn die Politikerinnen und Politiker gleichzeitig neue Autobahnanschlüsse planten.