Südsudan: Machtteilung soll Frieden bringen

Bei einem Treffen im Sudan einigten sich die südsudanesischen Konfliktparteien über eine Teilung der Macht.

Südsudans Präsident Salva Kiir. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konfliktparteien im Südsudan einigen sich über eine Machtteilung.
  • Die Teilung soll den langjährigen Krieg beenden.

Die Konfliktparteien im Südsudan haben sich auf eine Teilung der Macht geeinigt. Bei einem Treffen im Nachbarland Sudan einigten sich Präsident Salva Kiir und sein Widersacher Riek Machar sowie ein Bündnis von Rebellengruppen auf eine umfassende Friedensregelung.

Das teilte der sudanesische Aussenminister Al Dirdiri Mohamed der Nachrichtenagentur DPA am Sonntag mit. Alle verpflichteten sich zu einer Waffenruhe.

Kiir erklärte im südsudanesischen Fernsehen, Machar werde in einer Übergangsregierung wieder Vizepräsident werden. Daneben werde es vier nachrangige Vizepräsidenten geben. Das Kabinett werde 35 Minister umfassen und es werde 550 Abgeordnete geben. Wirtschafts- und Menschenrechtsfragen sollen auf einem Folgetreffen in Kenia besprochen werden.

Die Einigung soll einen Krieg beenden, der zur Flucht von vier Millionen Menschen - etwa einem Drittel der Bevölkerung - geführt hat. Zehntausende wurden in dem Konflikt getötet.

«Ich glaube, dass dieses Abkommen im Geiste der Gemeinschaft umgesetzt werden wird», sagte Kiier. «Wer immer dieses Abkommen unterzeichnet hat, wird ihm verpflichtet bleiben, so dass wir das Leiden unserer Völker beenden können.»

Gleicher Prozess wie einst

Der Vielvölkerstaat Südsudan ist erst seit 2011 vom Sudan unabhängig. 2013 brach ein Konflikt zwischen den Anhängern Kiirs vom Volk der Dinka und denen Machars vom Volk der Nuer aus. Im August 2015 unterzeichneten Kiir und Machar nach internationaler Vermittlung bereits ein Friedensabkommen, das eine Teilung der Macht vorsah. 2016 brachen jedoch neue Kämpfe aus. Kiir warf Machar einen Putschversuch vor, und Machar floh ins Ausland.

Ende Juni einigten sich beide Kontrahenten in Khartum auf einen dauerhaften Waffenstillstand, die Freilassung politischer Gefangener und Korridore für humanitäre Hilfe. Allerdings wollten die Rebellengruppen nicht Machars Wiedereinsetzung als Vizepräsidenten akzeptieren.