Theresa May und ihr Schatz der Brexit

Gollum, der schizophrene Charakter aus Herr der Ringe ist wieder aufgetaucht: An der Downing Street 10 in London – als Theresa May.

So wird Theresa May als Gollum parodiert. - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schauspieler Andy Serkis verkörperte in «Herr der Ringe» den Charakter von Smeagol.
  • Für den bevorstehenden Brexit adaptierte er die Figur nun auf Theresa May.
  • Für May gilt: Der Brexit-Deal ist der einzige Weg aus der EU, deshalb braucht sie ihn.

Es ist spannend wie in J.R.R. Tolkiens Mittelerde: Morgen Dienstag stimmen die britischen Parlamentarier über das Austrittsabkommen Grossbritanniens aus der Europäischen Union ab. Über der Londoner Abbey Road hängen jedoch dunkle Wolken. Im März will das Land aus der Union austreten, doch dass die Versammlung morgen das Vertragswerk annehmen wird, gilt als unwahrscheinlich. Denn der Deal, den Theresa May in Brüssel ausgehandelt hat, birgt sowohl Vor- als auch Nachteile.

Theresa May sinniert über «ihren» Brexit-Deal.

Gollum will den Deal um jeden Preis

Es geht für Theresa May um alles oder nichts: Erreicht sie für den 600 Seiten schweren Vertrag keine Mehrheit, steht nicht nur der Brexit auf der Kippe, sondern auch ihre Regierung. Oppositionsführer Jeremy Corbyn lauert genau auf diese Chance zum Umsturz. Deshalb will May den Vertrag um jeden Preis durchbringen: «Wenn ihr den Brexit wollt, dann holt ihn euch!», sagte sie am Wochenende.

Mit dem Brexit würde die parlamentarische Monarchie Grossbritannien wieder die Kontrolle über ihre Grenzen erlangen, nicht mehr Unmengen an Geld nach Brüssel schicken müssen und sich nicht mehr von fremden Vögten richten lassen. Deshalb ist für May klar: «Wir wollen ihn, wir brauchen ihn, wir werden ihn haben.»

Smeagol ist ein fröhlicher Charakter, er lügt nicht, betrügt nicht und er versucht auch nicht, andere zu manipulieren. Er ist nicht böse, hinterhältig oder heimtückisch – im Gegensatz zu Gollum. - Screenshot Youtube

Smeagol macht sich Sorgen

Doch der Austritt aus dem Bündnis könnte negative Folgen für das Volk haben. Es wird befürchtet, dass der Handel zurückgehen und die Menschen damit ärmer werden könnten. Viele Briten lehnen den Brexit-Deal deswegen ab, über eine Million fordern eine zweite Abstimmung. May lehnt eine zweite Abstimmung jedoch entschieden ab.

Für den Fall, dass es trotzdem zu einem zweiten Referendum kommt und der Austritt zurückgenommen würde, herrscht nun auch Klarheit. Der Europäische Gerichtshof hat heute Montag entschieden, dass das Vereinigte Königreich einseitig den Brexit stoppen könnte.

Dann wäre Theresa Mays «Schatz», der lange und mühsam erkämpfte Brexit-Deal, wohl definitiv vom Tisch.