Tokios Gouverneurin will Olympische Spiele unter «keinen Umständen» absagen

Tokios Gouverneurin will die 2020 wegen der Corona-Pandemie verschobenen Olympischen Sommerspiele unter «keinen Umständen» absagen.

Tokios Gouverneurin Yuriko Koike - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Umfrage: Mehrheit der Japaner gegen Spiele im Sommer.

«Die Bürger der Welt werden die Spiele in Tokio als ein Symbol sehen, dass die Menschheit das Coronavirus besiegt hat», sagte Yuriko Koike der Nachrichtenagentur AFP in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Obwohl die Mehrheit der japanischen Bevölkerung derzeit dagegen ist, die Spiele im kommenden Jahr auszurichten, zeigte sie sich überzeugt, dass diese Bedenken überwunden werden können.

In einer am Dienstag vom staatlichen Sender NHK veröffentlichten Umfrage unterstützten nur 27 Prozent der Befragten die Ausrichtung der Olympischen Spiele im kommenden Jahr. 32 Prozent sprachen sich für eine Absage aus, 31 für eine weitere Verschiebung. Koike sagte dazu, die Umfrage spiegele die aktuellen Situation wider. «Wir bereiten uns auf die Zukunft vor.»

Die Olympischen Sommerspiele 2020 waren die ersten Spiele der Neuzeit, die in Friedenszeiten verschoben wurden. Das Olympische Komitee und die japanischen Behörden haben eine weitere Verschiebung bereits ausgeschlossen.

Koike betonte die Bedeutung der Spiele in Japan für die Winterspiele 2022 in Peking und die Sommerspiele 2024 in Paris. «Wir müssen Tokio zu einem Erfolg machen, sonst wird es ernste Auswirkungen auf Paris haben», sagte Koike.

Die Organisatoren der Spiele gaben am Dienstag bekannt, wie der Fackellauf unter Pandemie-Bedingungen ablaufen soll. In hundert Tagen soll das olympische Feuer Japan erreichen. Rund 10.000 Läufer sollen die Fackel dann ab dem 25. März durch Japans 47 Präfekturen tragen. «Wir wollen sichergehen, dass für die Gesundheit jedes Einzelnen gesorgt wird», sagte der Vize-Generaldirektor der Spiele in Tokio, Yukihiko Nunomura.

Obwohl auch in Japan die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind, hat das Land bisher vergleichsweise wenig Coronavirus-Fälle verzeichnet.