Trump lobt Merkel als «fantastische Frau»
US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen in Japan geradezu mit Lob überschüttet.
Das Wichtigste in Kürze
- Lobeshymnen und Irritation beim G20-Gipfel in Osaka.
«Sie ist eine fantastische Person, eine fantastische Frau, und ich bin froh, sie zur Freundin zu haben», sagte Trump zum Auftakt der Begegnung am Rande des G20-Gipfels in Japan. Merkel erwiderte Trumps Freundschaftsbekundung eher nüchtern: Sie bedankte sich bei dem Präsidenten - und leitete umgehend zum Thema Wirtschaftsbeziehungen über.
Sie wolle erwähnen, «dass die deutsche Wirtschaft sehr stark in den Vereinigten Staaten investiert», sagte die Kanzlerin. Auch Trump lobte die Wirtschaftsbeziehungen. Der bilaterale Handel habe «ein hohes Niveau» erreicht und werde weiter wachsen.
Kontroverse Themen wie die Klimapolitik oder die Verteidigungsausgaben sparten beide Politiker zur Begrüssung aus. In der Vergangenheit hatte Trump die Kanzlerin und ihre Regierung immer wieder kritisiert - zum Teil sehr scharf.
Etwas irritiert wirkte Merkel, als Trump unvermittelt auf die US-Innenpolitik zu sprechen kam und die Kandidaten-TV-Debatte der oppositionellen Demokraten erwähnte. Ihnen warf der Präsident vor, «illegalen Einwanderern» zu einer Krankenversicherung verhelfen zu wollen. Bei bilateralen Treffen von Staats- und Regierungschefs sind solche innenpolitischen Exkurse eigentlich unüblich.
Trump wandte sich Merkel zu und sagte erklärend: «Wissen Sie, bei uns findet eine Debatte statt.» Diese sei aber «nicht besonders spannend gewesen». Merkel vermied während dieser Ausführungen konsequent den Blickkontakt mit Trump.