Trump rechnet bis April mit genug Corona-Impfstoff «für alle Amerikaner»
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass bis April genug Corona-Impfstoff «für alle Amerikaner» produziert werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat den Amerikanern genügend Corona-Impfstoffe bis April versprochen.
- Demnach würden bereits mindestens 100 Millionen Dosen bis Dezember verfügbar sein.
- Die US-Gesundheitsbehörde sprach letzte Woche von einem anderen Zeitplan.
Trump sagte am Freitag vor Journalisten in Washington, unmittelbar nach der Zulassung eines Impfstoffs könnten bis zum Ende des Jahres bereits «mindestens 100 Millionen Dosen» produziert werden. Bis April 2021 werde dann genug Impfstoff zur Verfügung stehen, um alle 330 Millionen US-Bürger zu impfen.
Die USA sind mit 198'000 Toten das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Ein wirksamer Impfstoff gilt als sicherstes Mittel, die Pandemie zu beenden. Weltweit wird deshalb mit Hochdruck daran geforscht.
Trump steht wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus in den USA stark in der Kritik. In den Umfragen zur Präsidentschaftswahl am 3. November liegt er hinter seinem Herausforderer Joe Biden. Die oppositionellen Demokraten äusserten deshalb bereits die Befürchtung, Trump übe massiven Druck auf Forscher und Gesundheitsbehörden aus, damit möglichst bald ein Impfstoff zugelassen wird.
Trump hatte in den vergangenen Tagen immer wieder gesagt, dass er bereits in den kommenden Wochen mit einem Corona-Impfstoff rechnet. Am Dienstag sagte er im Fernsehsender ABC News, er erwarte einen Impfstoff in drei bis vier Wochen. Am Mittwoch sagte er bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus, mit den Impfungen könne «irgendwann im Oktober» oder kurz danach begonnen werden.
Mit seinen Äusserungen widersprach Trump Aussagen des Chefs der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield. Redfield hatte am Mittwoch in einer Kongressanhörung gesagt, erste Impfungen könnten gegen Jahresende starten, allerdings nur beschränkt auf kleine Bevölkerungsgruppen wie etwa Gesundheitspersonal. Voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres könnten die Impfungen der allgemeinen Bevölkerung beginnen.