Trump-Regierung löscht Webseiten zu Brustkrebs
Die offizielle amerikanische Regierungs-Website für Frauen-Gesundheit hat die Seiten über Brustkrebs gelöscht. Der Verdacht: Weil dort auf Angebote verwiesen wird, die dank Obamacare gratis sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Das US-Gesundheitsministerium hat die Hauptseite über Brustkrebs von der Website für Frauen-Gesundheit entfernt.
- Der Verdacht: Es sollen Leistungen durch Obamacare verschwiegen werden.
- Es wäre nicht das erste Mal, dass die Trump-Regierung unliebsame Themen aus offiziellen Websites entfernt.
«Wo ist denn die Brustkrebs-Website hingekommen?», fragt sich das Nachrichtenportal «ThinkProgress». Zwar liefert eine Suche auf der staatlichen Info-Seite für Frauen-Gesundheit, womenshealth.gov, nach wie vor zigtausend Resultate zum Stichwort Brustkrebs. Die eigentliche Brustkrebsseite aber ist gelöscht.
«Nicht optimiert fürs Handy»
Auf Nachfrage bestätigt eine Sprecherin: Mehrere Seiten zum Thema Brustkrebs wurden schon Anfang Dezember gelöscht. «Der Inhalt war nicht optimiert fürs Handy und sehr selten benutzt» und ausserdem führe man eine umfassende Überprüfung durch, benutze Analyseprozesse inklusive Bewertung anderer offizieller Websites, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden und keine überflüssige Information zu präsentieren.
Nicht sehr glaubwürdige Erklärung
Das Gesundheitsministerium empfiehlt besorgten Frauen, doch die allgemeine Seite zu Krebs zu besuchen. Dort findet man allerdings nur Verweise zu drei anderen frauenspezifischen Krebsformen. «ThinkProgress» weist deshalb darauf hin, was jetzt wirklich fehlt: Hilfreiche Erläuterungen, was für Angebote dank Obamacare von der Versicherung übernommen werden.
Auch der Link zur Version in Spanisch sei verschwunden. All diese Information seien denn auch nicht andernorts zu finden. Und das nachdem die Trump-Regierung bereits Gesundheitsinformationen für Homosexuelle und Transsexuelle entfernt hatte.
Trumps Kampf gegen Worte
Man ist versucht, an ein methodisches Vorgehen zu glauben. So hat die Trump-Regierung nicht nur im Gesundheitsbereich Themen eliminiert, die zufälligerweise politisch nicht genehm waren. So kursiert eine Liste von Wörtern, die nicht mehr benutzt werden dürfen. Darunter «Fötus» und «wissenschaftlich begründet».
Präsident Donald Trump kämpft also nicht nur in seinen erratischen Reden mit Worten, sondern oft auch gegen sie. So hat er schon am Tag seiner Vereidigung den Abschnitt zum Klimawandel von der Website des Weissen Hauses entfernen lassen. Nach und nach verschwand jegliche Erwähnung von Klimawandel von Regierungs-Websites.