US-Kongress stuft Massaker an Armeniern als Völkermord ein
Wie zuvor das Repräsentantenhaus hat nun auch der US-Kongress die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg offiziell als Völkermord eingestuft.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Oktober stufte das US-Repräsentantenhaus das Massaker an Armeniern als Völkermord ein.
- Nun beschloss auch der US-Senat eine entsprechende Resolution.
- Zwischen 1915 und 1917 wurden im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet.
Der Senat beschloss am Donnerstag einstimmig eine entsprechende Resolution, die bereits im Oktober vom Repräsentantenhaus beschlossen worden war. In den vergangenen Wochen war der Text in der Kongresskammer drei Mal am Widerstand republikanischer Senatoren gescheitert.
Nach armenischer Darstellung wurden zwischen 1915 und 1917 im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier getötet. Die Türkei spricht von wesentlich geringeren Opferzahlen und weigert sich, die Massaker als Völkermord anzuerkennen.
Erdogan: «Die grösste Beleidigung unseres Volkes»
Als erstes grosses europäisches Land stufte Frankreich 2001 die Massaker offiziell als Genozid ein. Der deutsche Bundestag tat dies im Juni 2016, was eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei auslöste.
Als das US-Repräsentantenhaus Ende Oktober für die Armenien-Resolution stimmte, führte dies zu scharfem Protest aus Ankara. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Vorwurf des Völkermords als «die grösste Beleidigung unseres Volkes».