US Sanktionen: Wladimir Putin kritisiert US Politik

Beim Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö äusserte sich der russische Präsident kritisch gegenüber der US-Politik.

Russlands Präsident Wladimir Putin (r.) mit dem finnischen Staatschef Sauli Niinistö. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin übt gegenüber der US-Politik scharfe Kritik.
  • Die Sanktionen gegen Russland seien «kontraproduktiv und sinnlos».

Nach der Drohung der US-Regierung mit weiteren Sanktionen gegen Russland hat Kreml-Chef Wladimir Putin Strafmassnahmen gegen sein Land als «kontraproduktiv und sinnlos» kritisiert. «Sanktionen sind Handlungen, die kontraproduktiv und sinnlos sind, insbesondere gegen ein Land wie Russland», sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Sotschi.

Der russische Staatschef fügte hinzu, er hoffe, dass die US-Regierung endlich erkennen werde, dass «diese Politik keine Zukunft» habe. «Das Problem liegt nicht nur in der Haltung des amerikanischen Präsidenten, sondern auch in der Haltung des sogenannten Establishments», fügte er hinzu. Am Dienstag hatte Sigal Mandelker, eine hochrangige Vertreterin des US-Handelsministeriums, gesagt, die USA könnten Russland «viel mehr wirtschaftliche Schmerzen» zufügen und würden «nicht zögern, dies zu tun», wenn Moskau seine «bösartigen Aktivitäten» nicht unterlasse.

Die US-Regierung hat in den vergangenen Jahren wiederholt Strafmassnahmen gegen Russland verhängt. Damit reagierte Washington nach eigenen Angaben auf Russlands Rolle im Ukraine-Krieg, auf russische Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016, auf Moskaus mutmassliche Rolle beim Giftgasanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter in Grossbritannien sowie auf Verletzungen der UN-Sanktionen gegen Nordkorea. Russische Regierungsvertreter versichern immer wieder, dass die US-Sanktionen die russische Wirtschaft kaum beeinträchtigten.

Putin äusserte sich am Mittwoch auch über sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump Mitte Juli in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Die Begegnung sei «nützlich» gewesen, sagte der russische Präsident. «Niemand hat darauf gesetzt, dass innerhalb einer zweistündigen Unterhaltung alle umstrittenen Themen gelöst werden», fügte Putin hinzu.

Vorab hatte Trump Russlands Pläne für die Gas-Pipeline Nord Stream 2 nach Deutschland scharf kritisiert und Deutschland vorgeworfen, es werde wegen seiner Abhängigkeit von Gaslieferungen ein «Gefangener Russlands». Einige US-Vertreter forderten Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt. Dazu sagte Putin am Mittwoch: «Europa braucht Nord Stream 2.» Russland sei der «optimale Lieferant für die europäische Wirtschaft» und «bereit, mit jedem zu konkurrieren». Dabei hoffe er auf einen «sauberen Wettbewerb», fügte Putin hinzu.