Weidel vs. Wagenknecht: TV-Duell zeigt Gemeinsamkeiten und Konflikte

Das TV-Duell zwischen AfD-Chefin Alice Weidel und BSW-Vorsitzender Sahra Wagenknecht sorgt für Aufsehen. Beide zeigen Übereinstimmungen, aber auch Differenzen.

Alice Weidel und Sahra Wagenknecht verlassen das Studio nach dem TV-Duell bei dem Nachrichtensender Welt-TV. Kay Nietfeld/dpa - dpa

Der Sender Welt TV wagte ein brisantes Experiment. Er lud die Parteivorsitzenden von AfD und BSW zum direkten Schlagabtausch ein: Alice Weidel gegen Sarah Wagenknecht. Wie «Zeit Online» berichtet, fand das Duell im Berliner Springer-Neubau statt.

Die Sendung moderierte Jan Philipp Burgard, Chefredakteur von Welt TV. Er stellte Fragen zu aktuellen Themen wie Wirtschaft, Nahost und Ukraine. Laut «RND» gab es kein Studiopublikum.

Einigkeit in der Aussenpolitik

Bei aussenpolitischen Themen zeigten sich überraschende Gemeinsamkeiten. Beide Politikerinnen kritisierten die Sanktionen gegen Russland scharf. «FAZ» zitiert Wagenknecht: «Die Ukraine wird diesen Krieg nicht gewinnen können, sondern man muss verhandeln».

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Alice Weidel stimmte zu und betonte, dies seien «AfD-Positionen». Sarah Wagenknecht konterte laut «FAZ», das finde sie «etwas billig». Beim Nahostkonflikt plädierten beide gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel.

Alice Weidel ist Fraktionsvorsitzende der AFD. - dpa

Streit um Migration

Beim Thema Migration prallten die Meinungen aufeinander. Wagenknecht warf Weidel vor, Ressentiments zu schüren. Die «Aargauer Zeitung» zitiert sie: «Wenn Höcke davon redet, 20 bis 30 Millionen Menschen ausschaffen zu wollen, wird mir übel».

Weidel verteidigte den harten Kurs ihrer Partei. Sie forderte laut «Handelsblatt», dass alle Syrer Deutschland wieder verlassen sollten. Wagenknecht hingegen plädierte für einen differenzierteren Ansatz.

Wirtschaftspolitische Differenzen

In der Wirtschaftspolitik offenbarten sich klare Unterschiede. Wagenknecht sprach sich für staatliche Investitionen aus. Sie plädierte laut «Handelsblatt» für Kredite zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten.

03.10.2024, Berlin: Sahra Wagenknecht (BSW) gibt nach ihrem Auftritt bei einer Friedensdemonstration an der Siegessäule ein Interview. - keystone

Weidel hingegen pochte auf die Schuldenbremse. Sie forderte Einsparungen, besonders im Sozialbereich. Das «Handelsblatt» zitiert sie: «Wir sagen ganz klar, dass Bürgergeld nicht an ausländische Staatsbürger ausgezahlt werden darf».

Fazit des Duells

Experten bewerteten das Duell unterschiedlich. Die «FAZ» sah Wagenknecht als Siegerin: «Wagenknecht ist die Erfahrenere, und sie lässt es Weidel spüren». Andere Medien betonten die Gemeinsamkeiten der Politikerinnen.

Das Format selbst sorgte für Diskussionen. «Turi2» berichtet, dass am Folgetag ein Faktencheck stattfand. Journalistinnen von «Spiegel», «Zeit» und «Welt» analysierten die Debatte kritisch.