Berner SVP-Grossrat will den Schweizer Wolf ausrotten
Im letzten Jahr gab es im Kanton Bern mehrere Wolfsrisse. Immer weniger Bauern wollen deshalb ihre Schafe auf die Alp geben. Der Berner SVP-Grossrat Thomas Knutti, will nun einen Verein gegen den Wolf gründen. Sein «Endziel» ist die Ausrottung des Wolfes in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Weil die Wolfrisse in der Schweiz zugenommen haben, wollen Bauern ihre Schafe nicht mehr auf die Alp lassen.
- Der Berner SVP-Grossrat Thomas Knutti will nun der Landwirtschaft mit der Gründung eines Vereins unter die Arme greifen.
- Der Verein soll dabei helfen, dass der Wolf zum Abschuss freigegeben wird und komplett ausgerottet werden könnte.
- Die Gruppe «Wolf Schweiz» hält davon wenig und bezichtigt solche Vereine der «Lügen und Angstmacherei».
Der Wolf ist für SVP-Grossrat Thomas Knutti ein Dorn im Auge, für ihn ist klar, die Tiere müssen weg. Gegenüber «Tele Bärn» sagt er: «Wir sind an einem Punkt angelangt, bei dem es für die Landwirtschaft im Kanton Bern nicht mehr erträglich ist. Man muss etwas unternehmen, damit der Wolf zum Abschuss freigegeben wird.»
Harsche Worte des SVPlers, der dann noch einen draufsetzt und sagt, dass man in einem weiteren Schritt erwirken sollte, dass der Wolf in der Schweiz ausgerottet werden kann. «Das ist mein Endziel», so Knutti gegenüber dem Regionalsender. Die heutigen Präventionsmassnahmen findet Knutti übrigens zu teuer.
Um Unterstützung für seine Pläne zu finden, will Thomas Knutti deshalb einen Verein gründen und damit eine Anlaufstelle für Bauern im Kanton Bern bieten. Gemäss dem Grossrat hätten an einer ersten Informationsveranstaltung 500 Personen teilgenommen. «Das zeigt, irgendwo drückt der Schuh», so der SVPler.
«Vereine verbreiten Lügen und Angstmacherei»
Dass die Wolfsrisse in den letzten Jahren in der Schweiz zugenommen haben ist Tatsache. Von einer dauerhaften Steigung könne trotzdem nicht gesprochen werden, so «Tele Bärn». Der Vorschlag der Ausrottung ist daher für David Gerke, Präsident der Gruppe «Wolf Schweiz», unverständlich. «Wir halten davon absolut nichts», so Gerke.
Der geplante Verein bezeichnet er als «nichts neues». «Das gibt es auch schon in anderen Kantonen. Mit Lügen, Verschwörungstheorien und Angstmacherei arbeiten sie gegen den Wolf».
Dabei, so Gerke, sei der Wolf eine stinknormale einheimische Tierart, ähnlich wie die Bachforelle oder der Spatz. «Der Wolf hat ein Existenzrecht, das man gar nicht sonderlich mit menschlichen Interessen begründen muss. Er ist aber hilfreich, um die massiv überhöhten Wildtierbestände zu regulieren», so der Experte.