Stefan Sägesser (GLP): Eile bei Unterlachen-Kredit etwas befremdlich

Stefan Sägesser, GLP-Fraktionschef und Vizepräsident der Luzerner Baukommission, lobt das Gesamtprojekt, versteht aber die Eile des Stadtrates nicht ganz.

Stefan Sägesser, Fraktionschef der GLP im Grossen Stadtrat Luzern. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • In Luzern werden die Areale Unterlachen und Industriestrasse umgebaut.
  • Die Stadt will die Gebiete zeitgleich sanieren und attraktiver gestalten.
  • GLP-Fraktionschef spricht im Interview über die Vorzüge des Grossprojekts.

Das Luzerner Stadtgebiet Unterlachen soll ein neues Gesicht erhalten. Neben den privaten Bauprojekten will die Stadt fällige Sanierungen vornehmen und mit baulichen Massnahmen die Verkehrssicherheit erhöhen und das Areal attraktiver gestalten. Finanziert werden soll dies mit einem Sonderkredit von 11,4 Millionen Franken, über den der Stadtrat am 1. Februar beraten wird.

Stefan Sägesser, Fraktionschef der GLP im Grossen Stadtrat und Vizepräsident der Baukommission, spricht über die Nutzen des Gesamtprojekts für die Bevölkerung im Interview mit Nau.ch.

Nau.ch: Unterstützen Sie das Gesamtprojekt Unterlachen?

Stefan Sägesser: Ja, wir unterstützen das Gesamtprojekt, weil es dringliche Werkarbeiten, Sanierungen der Strassenräume, Neugestaltung der Bushaltestellen und Verlegung des Allmendlibächlis zusammenbringt, dies auch als Vorarbeiten hin auf die Grossüberbauungen im EWL-Areal sowie der Instustriestrasse.

Uns erscheint einzig die plötzliche Eile in Kombination mit noch nicht fertig geplanten Teilprojekten etwas befremdlich, was zu einer höheren Abweichung der Kosten führen könnte. Im Sinne des guten und in sich stimmigen Gesamtprojektes sind wir aber dafür.

Visualisierung des Plattenmusters und Entsiegelung an der Industriestrasse. - Stadt Luzern

Nau.ch: Welche geplanten Massnahmen begrüssen Sie besonders?

Sägesser: Es ist ein Aufwertungsprojekt für das gesamte Gebiet. Einst peripher von der Lage her, wird das Gebiet nun zu einem innerstädtischen Wohn- und Arbeitsquartier mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Vor allem begrüssen wir die Verbesserung der Verkehrswege, was eine massive Erhöhung der Sicherheit für die zu Fuss Gehenden, für Velofahrende und nicht zuletzt auch für Autofahrende bedeutet.

«Die Stadt kann es sich leisten»

Nau.ch: Mit welchen Änderungen sind Sie nicht einverstanden?

Sägesser: Mit den Massnahmen sind wir einverstanden, auch mit der Reduktion der öffentlichen Parkplätze als Teil der Umsetzung der Klima- und Energiestrategie, die von der Bevölkerung ja befürwortet wurde. Aus Sicht der GLP müsste ein Teil der verbleibenden Parkfelder dahin gehend umgenutzt werden, als dass sie für Handwerker, Gewerbetreibende und deren Kunden zur Verfügung stehen.

Nau.ch: Geplant sind unter anderem die Einführung einer Tempo-20-Zone und die Streichung von Parkplätzen. Denken Sie, dass dies bei einem allfälligen Referendum wichtige Argumente gegen das Projekt sein könnten?

Sägesser: Die Errichtung einer Begegnungszone mit Tempo 20 sollte keine Diskussionen geben, das Thema der Parkierungsmöglichkeiten natürlich schon. Während die einen gar keine Parkplätze im öffentlichen Strassenraum mehr wollen, ist für andere der Abbau zu gross. Wir sind damit einverstanden.

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Nau.ch: Kann sich die Stadt Luzern diese Ausgaben leisten?

Diese Aufgaben gehören zu den Kernaufgaben einer Stadt, die sie sich leisten muss, wenn man an die Sanierung von Trottoirs, Strassen, Werkleitungen oder die Verlegung des Allmendlibächlis denkt, wie auch die Verlegung und Umgestaltung der Bushaltestellen nach dem Behindertengleichstellungsgesetz. Und die Stadt kann es sich leisten.

Zur Person: Stefan Sägesser, Fraktionschef der GLP im Grossen Stadtrat, Vizepräsident der Baukommission und Mitglied der Spezialkommission Neues Luzerner Theater.