WWF kritisiert Walliser Regierung bezüglich Hochwasserschutz

Der WWF Wallis fordert bessere Massnahmen zum Hochwasserschutz an der Rhone bei Siders.

Ende Juni 2024 trat die Rhone in Siders und Chippis über die Ufer und richtete schwere Schäden an. (Archivbild) - Keystone

Die Sofortmassnahmen zum Hochwasserschutz an der Rhone bei Siders sind nach Ansicht des WWF Wallis nicht ausreichend. Der Staatsrat müsse aufhören, sich auf den Notstand zu berufen, um die öffentlichen Auflagen zu umgehen und die seit Langem beschlossenen prioritären Massnahmen realisieren, fordert die Naturschutzorganisation.

Nach den verheerenden Unwettern im Sommer, die insbesondere den Industriestandort Siders verwüsteten, beschloss die Kantonsregierung eine Reihe von dringenden Massnahme für diesen Sektor. Unter anderem soll die Eisenbahnbrücke entfernt und die Strassenbrücke zwischen Siders und Chippis erneuert werden.

Kritik an weitergehenden Plänen

Um schneller handeln zu können, aktivierte der Staatsrat eine Spezialklausel. Diese befreit im öffentlichen Interesse liegende Massnahmen von einer öffentlichen Auflage. In einem am Montag veröffentlichten Communiqué ist der WWF Wallis der Ansicht, dass die an diesen beiden Brücken unternommenen Handlungen tatsächlich «gerechtfertigt und notwendig» sind.

«Doch andere angekündigte Massnahmen gehen weit über die unmittelbare Sicherung hinaus.» So kritisierte Marie-Thérèse Sangra, Regionalsekretärin des WWF, die Regierung gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Staatsrat habe sich damit einen Blankoscheck ausgestellt.

Forderung nach Umsetzung bestehender Pläne

Sangra weist insbesondere auf die Verstärkung der Mauer des Erdwalls hin, auf dem sich die Häuser von Alusuisse befinden. Gemäss dem 2016 vom Bund und den Kantonen Waadt und dem Wallis unterzeichneten Plan für die 3. Rhonekorrektion solle der Fluss an dieser Stelle verbreitert werden.

Der Kanton, der beschlossen habe, diesen Plan zu überarbeiten, könne nun nicht mehr mit Sofortmassnahmen voranschreiten und öffentliche Anhörungen umgehen, monierte sie. Um mit der Sicherung der Rhone voranzukommen, fordert der WWF die Walliser Regierung auf, die seit Langem bereit liegenden Massnahmen in Sierre-Chippis und Aigle unverzüglich zu realisieren.