Amis feiern Aargauer Abfall-Helden
Eine Aargauer Firma sorgt mit unterirdischen Containern in den USA für einen Viral-Hit. Doch die Bestellungen der Amis lassen noch auf sich warten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Video der Villiger Entsorgungssysteme AG geht momentan in den USA viral.
- Bis jetzt gibt es aber keine grosse Nachfrage aus den USA.
Uns war es ja immer klar, seit dieser Woche haben wir die Bestätigung: Die Schweiz ist das innovativste Land der Welt. Und trotzdem: Unserer Innovationskraft sind wir uns oft gar nicht bewusst.
Das zeigt ein Blick in die Schweizer Mediendatenbank. In den letzten zwei Jahren wurde nur fünf Mal über die Villiger Entsorgungssysteme AG geschrieben. Zuletzt im Oktober 2017. Titel der Nachricht: Tiefbauarbeiten für neue Sammelstelle vergeben.
Dabei entwickelt Villiger Entsorgungssysteme ganz clevere Produkte: Unterirdische Container- und Abfall-Systeme (siehe Video). Die kommen etwa in Zürich oder Salzburg (AT) zum Einsatz. Doch offenbar fährt die ganze Welt auf die Idee des Aargauer Unternehmens ab. Vor allem in den USA wird die Technik gefeiert.
Dieses Video wird in den sozialen Medien wie wild geteilt.
65'000 Reaktionen, 62'000 Mal geteilt
Über 65'000 Reaktionen kriegte auf der Facebook-Seite von «Tech Insider» das Video «Europeans have created an innovative way to keep trash out of sight». Übersetzt: Europäer haben einen innovativen Weg gefunden, um Müll ausser Sichtweite zu schaffen. Das Filmchen wurde rund 62'000 Mal geteilt. Bei der Leserschaft der Tech-Community kommt die Schweizer Innovation gut an: «Unglaublich kreativ», schreibt einer. Und ein anderer lobt: «Gut gemacht. Das System ist sauber und effizient.»
«Tech Insider» hat das Video vor einem Jahr veröffentlicht. Seither taucht es immer wieder in US-Medien auf. Anfang Monat hat es das Online-Portal «MSN» publiziert, gleichzeitig mit «Now This». Hingegen hat «Mashable» die Schweizer Innovation bereits 2017 entdeckt.
Dass das Video es in die US-Medien geschafft hat, wusste man im Aargau nicht. «Sozusagen ein Lucky punch», freut sich Michèle Villiger. Doch trotz Hype: «Bis jetzt haben wir aus den USA noch keine grösseren Anfragen.»