Ed Sheeran in Zürich: 15 Franken für Ticket-Umschreibung

Wer dem Kollegen ein Ticket für das Ed-Sheeran-Konzert kaufte, musste sie umschreiben lassen — kostenpflichtig. Der Veranstalter legt trotzdem drauf.

Ed Sheeran bei seinem Auftritt am letztjährigen Glastonbury Festival. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ticket-Umschreibung am Konzert von Ed Sheeran kostete 15 Franken.
  • Das Geld reicht nicht, um die Kosten zu decken. Trotzdem ist der Veranstalter zufrieden.

Das gab es noch nie: An den Zürich-Konzerten von Ed Sheeran verkaufte der Veranstalter personalisierte Tickets. Heisst: Fans mussten beim Einlass neben Ihrem Ticket die ID, einen Pass oder Fahrausweis zeigen. Rein kam nur, wenn der Name auf Ticket und Ausweis identisch ist. Die Idee stammt nicht vom Veranstalter, sondern Ed Sheerans Management. Ziel: Den Ticket-Schwarzhandel einzudämmen.

Der Aufwand für Kunden war immens: Wer etwa ein Ticket für die Familie gekauft hat, musste sie umschreiben lassen. Mit dem gleichen Familiennamen kostenlos. Alle anderen zahlten 15 Franken pro Umschreibung. Dafür wurden bis zu vier Tickets bearbeitet.

Jedes zehnte Ticket wurde umgeschrieben, von 10'000 etwa 1500 in einem dafür eingerichteten Ticket-Zelt vor dem Stadion. Konservativ gerechnet haben die Veranstalter zusätzlich 40'000 Franken eingenommen.

Keine zusätzliche Einnahmequelle

Vogel ist sich sicher, dass sich der Aufwand für Veranstalter, Ticketcorner und Kunden gelohnt hat. «Wir haben hier Pionierarbeit geleistet und endlich eine effektive und wirksame Massnahme gegen den Tickethandel umgesetzt.»

Dass mit personalisierten aber dubiose Ticket-Händler wie Viagogo und Co. ganz von der Bildfläche verschwinden, glaubt der Konzert-Veranstalter nicht. «Es gibt auch viele Personen, die den 5- bis 10-fachen Preis locker in Kauf nehmen, nur um an ein Ticket zu kommen. Solange es solche Leute gibt, wird es auch immer Webseiten wie Viagogo geben.»

Ist der Käuferschutz bloss eine weitere Einnahmequelle für den Veranstalter? Mitnichten. «Diese Gebühren waren bei weitem nicht kostendeckend», sagt Johannes Vogel vom Veranstalter AllBlues. Denn: «Der kommunikative Aufwand mit tausenden von Anfragen war enorm.»