Firmenkunden verschwenden Milliarden für unnötige Cloud-Dienstleistungen

Firmen haben oft mehr Cloud-Speicher gebucht, als nötig ist. Laut Schätzungen werden dabei über 10 Milliarden Dollar verschwendet. Schuld sind aber oft die Anbieter selber.

Viele Firmen buchen Cloud-Dienstleistungen, die sie nicht benötigen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Firmenkunden zahlen für Cloud-Dienstleistungen, die sie nicht benötigen.
  • Schätzungen zufolge kostet das die Wirtschaft jährlich 10 Milliarden.

Heute ist alles in der Cloud. Mails, Bewerbungsunterlagen, Fotos, Kalenderdaten sowieso. Auch Firmen setzten vermehrt auf die Cloud. Ob Datenbanken oder Webshops: Heute wird ausgelagert. Für die Anbieter ein Mega-Geschäft.

Alleine im ersten Quartal haben Amazon, Google, Microsoft und Co. mit Cloud-Dienstleistungen über 17 Milliarden Dollar umgesetzt. Ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur: Offenbar zahlen Firmen für Dienstleistungen, die sie gar nicht brauchen. Gemäss einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Canalys haben viele Nutzer mehr Ressourcen gekauft, als sie tatsächlich benötigen.

Konkret: Von 146 befragten IT-Dienstleistern aus aller Welt gaben 80 Prozent an, dass ihre Kunden mehr Cloud-Ressourcen gebucht haben, als sie brauchen. Nur gerade 16 Prozent der Anbieter geben an, dass nichts verschwendet wird.

Viele Cloud-Nutzer geben zu viel Geld aus. - Canalys

Komplexe Preispolitik

Ein Drittel rechnet, dass ihre Kunden zwischen zehn und 20 Prozent der gebuchten Leistungen nicht benötigen. Jeder vierte Dienstleister geht sogar davon aus, dass über 20 Prozent der Cloud-Ressourcen von den Kunden nicht genutzt wird. Das geht ins Geld.

Der Software-Hersteller Right Scale rechnete Ende letztes Jahr, dass Firmen jährlich über 10 Milliarden Dollar für Cloud-Dienste ausgeben, die sie nicht brauchen. Die Hauptkritik: Die Preispolitik der Anbieter ist so komplex, dass viele Kunden den Durchblick verloren haben.

Der Cloud-Markt wird von drei Firmen dominiert. Fast jeder dritte Cloud-Nutzer setzt auf Amazon, rund 15 Prozent nutzen die Dienste von Microsoft. Dicht gefolgt von Google.