Whistleblower Adam Quadroni wegen Betrug angezeigt
Im Rahmen einer Spendenaktion kamen für den früheren Bauunternehmer Adam Quadroni satte 240'000 Franken zusammen. Jetzt kommen Vorwürfe gegen seine Person.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Baukartell-Affäre kamen in einer Sammelaktion 240'000 Franken für Adam Quadroni zusammen.
- Jetzt wird ein Vorwurf des Zürcher Autohändlers Youssef Itani laut: «Quadroni zog mich über den Tisch.»
- Er hat bereits im August 2016 eine Strafanzeige gegen Quadroni eingereicht.
Adam Quadroni (48) liess ein millionenschweres Baukartell im Engadin auffliegen und lebt seither am finanziellen Abgrund und getrennt von seiner Familie. Seine Geschichte stösst in der Gesellschaft auf Mitleid: In einer Sammelaktion kamen innert weniger Wochen 240'000 Franken für den Whistleblower zusammen.
Jetzt kommen Vorwürfe. Gegen Quadroni läuft eine Anzeige wegen Betrug, wie der «Blick» schreibt. Ein Zürcher Autohändler will dem Bündner am 24. Juni 2016 einen Mercedes abgekauft und bis heute weder Geld noch Auto erhalten haben. «Quadroni zog mich über den Tisch», findet Youssef Itani (47).
«Die Leute wissen nicht, wem sie da ihr Geld spenden»
Das Fahrzeug sei in einem unsicheren Zustand gewesen. «Ich sagte, dafür gebe ich 500 Franken aus und lasse es abschleppen», so Itani. Er habe dann doch 2000 Franken in Bar gezahlt und eine rechtsgültige Kaufquittung sowie eine Kopie des Fahrzeugausweises erhalten. Abholen konnte er das Auto nie, Quadroni sei untergetaucht.
Die Spendenaktion macht ihn wütend: «Die Leute wissen nicht, wem sie da ihr Geld spenden», sagt er.
Am 22. August 2016 reichte Itani Anzeige gegen den Angeschuldigten ein, wie Staatsanwalt Bruno Ulmi gegenüber der Zeitung bestätigt: «Ja, es ist eine Strafanzeige wegen Betrugs eingegangen.»
Konfrontiert mit den Vorwürfen, reagiert Quadroni überrascht. Das Auto sei bei der Konkursmasse.Das besagte Auto soll tatsächlich vom zuständigen Betreibungsamt abgeholt worden sein. Das Konkursverfahren laufe bereits seit 2013 und sei noch offen.