Aiden Henry: Kleinwüchsiger Knastboxer wird zum Instagram-Star

Aiden Henry hat ein hartes Leben hinter sich. Wegen Gang-Verbrechen landet er im Knast. Nun ist der 91-Zentimeter-Mann wieder frei – und wird Profi-Boxer.

Aiden Henry im Training. - Instagram/@likklemangram

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit seinen nur 91 Zentimetern geht Aiden Henry 25 Jahre lang durch die Hölle.
  • Im Gefängnis bekommt er sein Leben auf die Reihe – und wird in Freiheit zum Profi-Boxer.
  • Jetzt steht das Instagram-Phänomen vor seinem Debüt und einem neuen Leben.

Das Leben von Aiden Henry klingt nicht nur ein kleines bisschen nach einem Hollywood-Drehbuch. Der 26-Jährige aus Coventry landete wegen Gang-Kriminalität im Gefängnis – und bekam dort sein Leben auf die Reihe. Jetzt steht er vor seinem Box-Debüt.

Das Bemerkenswerte an der Geschichte: Aiden Henry ist kleinwüchsig, misst nur 91 Zentimeter. Um sich vor Mobbing zu schützen, verstrickte er sich in das Gang-Leben in seiner Heimatstadt. Ein Einbruch brachte ihn schliesslich hinter Gitter.

Für Henry der Start in ein neues Leben. Aus dem Knast postet er Trainingsvideos auf Instagram. Die erwecken die Aufmerksamkeit von Box-Champions und anderen Prominenten. Mittlerweile zählt sein Insta-Account satte 460'000 Follower.

«Ich bin als Kämpfer auf die Welt gekommen», erzählt Henry gegenüber englischen Medien. «Wenn du halb so gross bist wie ein normaler Mann, musst du doppelt so hart kämpfen. Nur dann bringst du es im Leben zu etwas.»

Seit 2019 ein freier Mann

Er sei in eine Welt von Gangs, Verbrechen und Drogen hineingeboren worden, «wie so viele in gewissen Gegenden. Aber dazu kommt dann auch noch, dass ich diese Grösse habe», so Henry.

«Ich habe 25 schlechte Jahre hinter mir», erzählt er. «Ich bin nicht zur Schule gegangen, kann nicht lesen oder schreiben. Ich hatte keine Eltern. Aber jetzt habe ich die Chance, mein Leben zu ändern – und ich ergreife sie.»

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im März 2019 nahm «Likkle Man», so sein Ringname, das Training auf. Am Samstag steht sein Debüt gegen den ebenfalls kleinwüchsigen Salim Chiboub bevor.

«War ein kleines Arschloch»

Die Plattform, die ihm seine neue Berühmtheit gibt, will er auch nutzen, um sich zu entschuldigen. «Ich war ein kleines Arschloch, ein richtiges kleines Stück Scheisse. Und mir tun alle Leute leid, denen ich geschadet habe.»

Er habe allerdings stets nur getan, was notwendig sei, um zu überleben. «Ich bin eingebrochen, weil ich keine andere Chance zu leben hatte. Und ein Millionen-Raub war kein Thema. Der 90-Zentimeter-Schwarze fällt bei der Gegenüberstellung zu sehr auf.»

Sein Box-Debüt sei aber keinesfalls nur eine Zirkusnummer, versichert er. «Von klein auf war ich immer sehr aggressiv – aufgrund der Weise, wie ich behandelt wurde. Jetzt kann ich das hoffentlich zu meinen Gunsten nutzen und mein Leben verbessern.»