Das muss man zum Grossen Preis von Singapur wissen

Das Nachtrennen in Singapur gilt als Kronjuwel der Formel 1. Für die Piloten ist der Grand Prix ein extremer Härtetest. Vor allem Sebastian Vettel steht gewaltig unter Druck.

Der Grosse Preis von Singapur ist ein Flutlichtrennen: Die Erleuchtete Rennstrecke ist klar zu erkennen. Foto: How Hwee Young/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dichter Dunst empfing die Formel 1 zu ihrer Nachtschicht in Singapur.

Den Rauch der schweren Brände im Regenwald von Borneo treibt der Wind bis über den Stadtstaat, der jedes Jahr Schauplatz für einen der bildstärksten Grand Prix der Königsklasse ist.

Was macht das Rennen in Singapur so besonders?

Der Grand Prix auf dem Marina Bay Street Circuit im Herzen der Mega-City war 2008 das erste Formel-1-Nachtrennen. 1600 Lichtprojektoren leuchten die knallenge Strecke taghell aus und sorgen für eine faszinierende Szenerie. Erdrückende Hitze, so gut wie keine Auslaufzonen und die ungewöhnlichen Arbeitszeiten bis tief in die Nacht lassen das Gastspiel in Singapur für die Piloten zur extremen Herausforderung werden. «Wir haben bereits gesehen, dass in diesem Rennen alles passieren kann, es ist schwer vorherzusagen», befand Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

Wer ist der Favorit?

Für Mercedes war Singapur lange ein Schwachpunkt. Doch inzwischen hat sich der Branchenführer auf das Glamourrennen besser eingestellt. In den vergangenen beiden Jahren gewann Lewis Hamilton. Insgesamt hat der Brite in Singapur schon viermal als Erster die Ziellinie überquert, genau so oft wie Vettel. Die Silberpfeile von Hamilton und Valtteri Bottas sowie Red-Bull-Jungstar Max Verstappen dürften die grössten Chancen am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) haben. Ferrari indes rechnet mit Schwierigkeiten. «Auf dem Papier sieht es mit den vielen Kurven und wenigen Geraden für uns nicht gut aus», sagte der Monegasse Charles Leclerc, der zuletzt in Spa und Monza siegte.

Wer steht am meisten unter Druck?

Der kriselnde Vettel braucht dringend ein Erfolgserlebnis. In der WM liegt der 32-Jährige als Fünfter schon 115 Zähler hinter Spitzenreiter Hamilton. Sogar sein junger Teamgefährte Leclerc hat den Hessen in der Gesamtwertung überholt. Mit der Brechstange aber darf es Vettel nicht probieren. Weil er schon neun Strafpunkte in der Sünderkartei des Weltverbands angehäuft hat, würde ein weiterer grober Regelverstoss eine automatische Rennsperre nach sich ziehen.