Einzug ins Halbfinale - Marokko im Freudenrausch
Marokkos Fussballer versetzen ihre Heimat in einen Freudentaumel. Der Einzug des Teams ins WM-Halbfinale wird auch in deutschen Städten gefeiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Marokko gibt es nach dem Einzug der Fussball-Nationalmannschaft ins WM-Halbfinale kein Halten mehr: Überall im Land feierten Menschen das 1:0 gegen Portugal auf Marokkos Strassen mit Fahnen und Trikots, wie ein dpa-Reporter aus Rabat berichtete.
«Es ist ein Traum für uns», sagte ein Fan der Deutschen Presse-Agentur im Freudenrausch. Auch die marokkanische Presse nahm den Sieg mit Begeisterung auf. «Die marokkanische Nationalmannschaft vollbringt das Wunder», titelte der Fernsehsender 2M auf seiner Internetseite. Das Team habe Ruhm für die Nation und den gesamten afrikanischen Kontinent errungen, lobte die Staatsagentur MAP.
Auf zentralen Plätzen in vielen Städten versammelten sich demnach etliche Menschen zum Feiern. Die Nationalflagge ziere Strassen und Häuser. «Gratulation an uns alle und Gratulation an die marokkanische Nationalmannschaft für diese Leistung, die alle Marokkaner, alle Afrikaner und alle Araber glücklich gemacht hat», teilte die MAP mit.
Jubelszenen auch in deutschen Städten
Die marokkanische Nationalelf erreichte als erstes Team Afrikas ein WM-Halbfinale. Auch in anderen arabischen Ländern war die Begeisterung gross. In Tunesien verfolgten viele Menschen das Spiel mit grosser Begeisterung. In der Hauptstadt Tunis fuhren nach dem Sieg Autokorsos hupend durch die regennassen Strassen. Auch in Ägypten jubelten die Fans.
In einigen deutschen Städten gab es ebenfalls Jubelszenen. Unter anderem in Dortmund, Frankfurt und Düsseldorf feierten Marokko-Fans teils mit Pyro-Fackeln auf den Strassen, in Berlin-Neukölln kamen laut Polizei etwa 300 bis 400 Personen zusammen.
Ein Sprecher des Polizei-Lagedienstes sagte, die Feier in der Sonnenallee laufe nicht ganz so, wie sich die Polizei das vorstelle. Mehrere Beamte waren im Einsatz. Fans zündeten laut Polizei auch Böller. Das ist eigentlich nur zu Silvester oder mit einer Ausnahmegenehmigung erlaubt. Am Alexanderplatz wurde ebenfalls gefeiert. Dort hatten sich nach Polizeiangaben etwa 80 bis 100 Leute versammelt.
Fanfeiern in Niederlanden eskalieren
In den Niederlanden sind die Feiern Tausender Fans in etlichen Grossstädten eskaliert. In Amsterdam, Rotterdam und Utrecht rückte die Bereitschaftspolizei an, um auf den Strassen für Ordnung zu sorgen. In Amsterdam berichtete die Polizei von mehrere Festnahmen, nachdem Fans schwere Böller gezündet hatten. Die Menge wurde zum Räumen eines Bereichs aufgefordert.
In Rotterdam gab es nach Polizeiangaben ebenfalls Festnahmen, ein zentraler Platz wurde von der Bereitschaftspolizei geräumt. Von Sachbeschädigungen berichtete die Polizei in Utrecht.