Novak Djokovic beendet Zusammenarbeit mit Pepe Imaz
Offenbar hat sich Wimbledon-Sieger Novak Djokovic von seinem Guru Pepe Imaz getrennt. Auch andere Sportler haben Erfahrungen mit Einflüsterern gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic trennt sich offenbar von Guru Pepe Imaz.
- Auch andere Sportler hören oder hörten auf Wunderheiler.
Die glitzernde Welt der Sportstars scheint sorgenfrei: Riesige Preisgelder, weltweite Berühmtheit – und Tisch-Reservationen im Nobelrestaurant sind sowieso hinfällig. Trotzdem: Auch die ganz Grossen scheinen vor Einflüsterern nicht sicher zu sein.
Novak Djokovic: Pepe Imaz
Erst vor wenigen Wochen feiert Novak Djokovic ein starkes Comeback und gewinnt das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Schon vor dem Turnier fordert sein neuer alter Coach Marian Vajda aber eine Aussprache: «Ich wollte klare Regeln für eine neue Zusammenarbeit definieren.» Dazu gehörte offenbar die Beendigung der Zusammenarbeit mit Guru Pepe Imaz.
Der ehemalige Tennis-Profi gehörte seit 2016 zur Entourage von Djokovic. Der Serbe trennte sich daraufhin von Erfolgstrainer Boris Becker und dem restlichen Staff – und durchlebte anschliessend seine zwei schlechtesten Jahre auf der Tour. Pepe Imaz setzt in seiner Akademie auf die «Kraft der Meditation und langen Umarmungen» – sein Motto: «Liebe und Frieden». Ob die Ellbogen-Operation des «Djokers» durch die langen Umarmungen entstanden ist? Auf jeden Fall ist Djokovic wieder fit und mit Trainer Vajda in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die Zusammenarbeit mit Guru Pepe Imaz ist beendet.
Tom Brady: Alex Guerrero
Er ist der «GOAT» des American Football: Quarterback Tom Brady hat mit den New England Patriots fünfmal den Super Bowl gewonnen und gilt als erfolgreicher Spieler aller Zeiten. Seit 2004 hört der Ehemann von Topmodel Gisele Bündchen auf einen Mann namens Alex Guerrero. Der Mann gilt als Guru und erarbeitete sich vor 14 Jahren – dank einer Ellbogen-Blitzheilung – Bradys Vertrauen. Seither folgt der Quarterback der Philosophie Guerreros. Sehr zum Leid von Trainer Bill Belichick.
Brady geht auf Anraten seines Gurus um 20.30 Uhr ins Bett, trainiert mit Gummibändern statt Hanteln und achtet penibel auf seine Ernährung. Schattengewächse meidet der Superstar genauso wie Kaffee und Bier, dafür gibt es Unmengen an Avocado-Glacé. Sportlich ist die Liaison mit acht Super-Bowl-Teilnahmen äusserst erfolgreich. Bei den Patriots ist Guerrero aber umstritten. Trainer Bill Belichick fürchtet dessen Einfluss auf andere Spieler und kämpft offenbar seit Jahren gegen eine Grüppchen-Bildung. Die Massnahmen: Guerrero darf sich weder in die Garderobe, noch an der Seitenlinie aufhalten. Auch der Teamflieger ist tabu.
Patty Schnyder: Rainer Harnecker
Auch in der Schweizer Sportwelt gibt es ein ähnliches Beispiel. 1999 stellte der Vater von Tennis-Profi Patty Schnyder seine Tochter vor die Wahl: Entweder die eigene Familie – oder «Wunderheiler» Rainer Harnecker. Schnyder entschied sich für den dubiosen Deutschen. Harnecker behauptete unter anderem, er könne Krebspatienten mit Orangensaft heilen. Auch seine Trainingsmethoden waren fragwürdig. Und erfolglos: Patty Schnyder trank vier bis fünf Liter Orangensaft am Tag – und stürzte in der Weltrangliste ab.
Ihr Vater liess sie hingegen nicht im Stich und versuchte sie durch Sekten-Spezialisten und einen Privatdetektiv zu retten. Letzterer heisst Rainer Hofmann und wurde später ihr Ehemann. Doch auch diese Beziehung scheiterte. Mittlerweile ist die Bottmingerin aber Mutter – und hat vor drei Jahren sogar ihr Comeback gegeben. Aktueller steht sie auf Platz 163 der Weltrangliste und ist damit mit 39 Jahren die Nummer 5 der Schweiz.