Russland lässt Frist für Datenzugriff in Dopingaffäre verstreichen

Russland kooperiert in der Dopingaffäre weiter nicht mit der Wada. Usada-Chef Tygart äussert deshalb Kritik.

Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA könnte wieder dauerhaft zugelassen werden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wada solle sich nicht länger an der Nase herumführen lassen, so Tygart.
  • Die Russen liessen eine Frist, die am 31. Dezember endete, verstreichen.
  • Die Rusada argumentiert, russische Gesetze müssten eingehalten werden.

Der Chef der US-Antidoping-Agentur hat die Wada aufgefordert, sich nicht länger von Russland an der Nase herumführen zu lassen. «Niemand ist überrascht, dass die Frist ignoriert wurde», sagte Travis Tygart laut Nachrichtenagentur AP am Montag (Ortszeit). «Es ist Zeit, dass die Wada nicht länger von den Russen mit sich spielen lässt.» Er forderte die Weltorganisation auf, das russische Antidoping-System als nicht regelgerecht zu erklären.

Frist lief am 31. Dezember ab

Bis zum 31. Dezember hätte Russland Kontrolleuren den Zugang zum Moskauer Analyselabor und den dortigen Doping-Daten und -Proben gewähren müssen, um die Auflagen für eine dauerhafte Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada zu erfüllen. Experten der Wada waren jedoch unmittelbar vor Weihnachten mit leeren Händen aus Moskau abgereist, weil ihre Ausrüstung nicht nach russischem Recht zertifiziert war.

Russlands Sportminister Pawel Kolobkow betonte am zweiten Weihnachtsfeiertag, Russland sei bereit, Kopien der Datenbank zur Verfügung zu stellen, «aber in Übereinstimmung mit dem russischen Gesetz». Die Wada hat für den Neujahrstag eine Erklärung angekündigt.